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Edelmetalle Aktuell

14.04.2007  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Platin konnte sich von dem Einbruch, den es Anfang März erlitten hatte und der seinerzeit auf Stopp-Loss-Verkäufe von Fonds zurückging, weiter erholen. Jene Fonds sind später wieder auf die Käuferseite gewechselt und unterstützten so in Verbindung mit der andauernden industriellen Nachfrage den Anstieg. In den letzten sechs Wochen konnte der Platinpreis um 100 $ zulegen, davon 40 $ alleine seit Beginn dieses Monats.

Mit dem Höchstkurs dieser Woche bei 1.270 $ je Unze hat das Metall das höchste Niveau seit Mitte November erreicht. Damals handelte es, wenn auch nur für einen Tag, noch deutlich über diesem Niveau. Lässt man aber bei der Betrachtung der Kursentwicklung jenen Panik-Tag außen vor, dann hat das Platin in dieser Woche exakt auf jenem Preis angehalten, den es auch schon im September letzten Jahres nicht übersteigen konnte. Auch wenn die Notierung in den letzten 24 Stunden wieder etwas nachgegeben hat, gibt es aktuell keine Anzeichen dafür, dass die Rallye in Kürze beendet sein könnte. Rein technisch betrachtet ist jetzt sogar Platz für einen Anstieg hin zur Marke von 1.338 $ je Unze, dies war seinerzeit das Allzeithoch im Mai des vergangenen Jahres.

Auch wenn man durchaus argumentieren könnte, dass das Platin in solche Preisregionen auch aus eigenem Antrieb steigen könnte, weil es von allen vier Edelmetallen die beste fundamentale Ausgangslage hat, glauben wir nicht, dass dies passiert, ohne dass gleichzeitig eine freundliche Atmosphäre für Edelmetalle im Allgemeinen Unterstützung bietet. Sollte Gold & Co. (unerwartet) von größeren Gewinnmitnahmen betroffen sein, könnte deshalb auch das Platin erst einmal die Unterstützungslinien bei 1.250 $ und 1.215 $ je Unze testen. Auf dem letztgenannten Niveau, auf jeden Fall aber bei Preisen unter 1.200 $ je Unze, empfehlen wir industriellen Endverbrauchern dringend mit Hilfe von geeigneten Strategien Preissicherungen vorzunehmen.

Während es in den letzten beiden Wochen keine Nachrichten von den großen südafrikanischen Minengesellschaften gab, wurde von den Juniorgesellschaften einer Reihe von Verlautbarungen veröffentlicht. Einige der Meldungen können über die Link-Sektion auf Seite 4 dieses Berichts aufgerufen werden. Dort finden sich auch Meldungen zu den jüngsten Zahlen bei den Kfz-Neuzulassungen in wichtigen Weltregionen.


Palladium

Das weiße Metall handelte in der Woche vor Ostern zunächst seitwärts in einem engen Band zwischen 347 $ und 353 $ je Unze. Die Stärke der anderen Metalle sorgte später aber für spekulative Käufe und das Palladium stieg am vergangenen Dienstag über das bisherige Preishoch vom März hinaus an. Diese Tatsache sorgte für weitere Käufe und am Ende erreichte der Preis am Donnerstag ein 11-Monatshoch bei 372 $ je Unze.

Die Notierung ist nun deutlich aus dem bisherigen Trendkanal nach oben ausgebrochen und, so langer die Umgebung für Rohstoffe im Allgemeinen und für Edelmetalle im Besonderen positiv aussieht, sind weitere Gewinne möglich.

Rein technisch betrachtet gibt es nun bis zum Höchstkurs vom Mai letzten Jahres bei 407 $ je Unze nicht mehr viele Widerstände. Noch ist es zu früh auf einer raschen Anstieg in dieser Preisregionen spekulieren, auf der anderen Seite sorgt das Umfeld aber für eine deutliche Unterstützung bei zunächst 366 $ und dann bei 345 $ je Unze.


Rhodium

Andauerndes industrielles Kaufinteresse und Gerüchte über ein Fortdauern der russischen Lieferprobleme sorgten für einen weiter steigenden Rhodiumpreis. In den letzten beiden Wochen übersprang das Metall dabei leicht die Höchstmarke vom vergangenen Jahr bei 6.275 $ je Unze. Es stabilisierte sich erst wieder heute Morgen bei 6.500 $ je Unze und damit auf dem höchsten Niveau seit dem 3. Juli 1990, an dem das Rhodium kurzzeitig sein Allzeithoch von 7.000 $ je Unze erreicht hatte, damals vor dem Hintergrund von Produktionsproblemen in Südafrika und Meldungen, dass Metall für die strategische Reserve der USA aufgekauft werden solle.

Wir glauben, dass die Rallye diesmal deutlich stabiler ausfällt als im Jahr 1990. So gibt es aktuell keinerlei Hinweise darauf, dass der Preis kurzfristig wieder nachgeben könnte. Ein Rückgang um mehr als 2.500 $ je Unze in etwas mehr als einer Woche, wie er damals stattfand, erscheint sogar geradezu undenkbar.

Dieses Mal gibt es vielmehr eine Art Teufelskreis, der für eine ganze Weile andauern könnte: Durch den hohen Kassapreis sind industrielle Endverbraucher derzeit nicht willens, Rhodium auf Termin-Basis zu kaufen. Dies führt zu einer Verringerung der Marktliquidität und damit zu höheren Zinsen auf dem Leihemarkt. Diese Tatsache wiederum sorgt dafür, dass immer mehr natürliche Leihenehmer (z.B. aus der Glas- und der Chemieindustrie) sich dafür entscheiden, das Metall zu kaufen, statt es weiter zu leihen, was dann den Kassapreis erneut nach oben treibt.

Als Folge können wir nicht ausschließen, dass die Notierung in den nächsten Tagen und Wochen auf das oben genannte 16-Jahreshoch zurück ansteigt, auch wenn eine Paniksituation wie 1990 eher nicht auszumachen ist. Damals war das Metall an zwei Tagen um jeweils 2.000 $ je Unze angestiegen. Langfristig betrachtet, dürften extrem hohe Rhodiumpreise weit über dem aktuellen Niveau aber auch diesmal nicht von Dauer sein, anhaltende Preise von unter 5.000 $ je Unze erscheinen aber auf der anderen Seite ebenfalls nur kurzfristiger Natur sein zu können.

Der bisherige Star unter den kleinen Platinmetallen, das Ruthenium, kämpft weiterhin mit der Tatsache, dass Händler Metall abgeben wollen, die industriellen Verbraucher sich mit Käufen aber deutlich zurückhalten. Dadurch fiel der Preis in den letzten beiden Wochen um noch einmal 100 Dollars auf 525-625 Dollars je Unze. Ein Ergebnis des niedrigeren Ruthenium-Wertes war auch, dass die Notierung für Iridium schwächelte. Das Metall lag zuletzt bei 425-465 Dollars.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH






Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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