Commodities Weekly: Marktkommentar
Strategie: Die angespannte geopolitische Lage hat die Volatilität an den Rohstoffmärkten in den letzten Wochen massiv nach oben schnellen lassen und die Risikoprämien in den Energie- und Edelmetallpreisen drastisch erhöht. Einen deutlichen Rücksetzer verzeichneten zuletzt dagegen Agrarrohstoffe und Industriemetalle, deren Notierungen von den aufkommenden Konjunktursorgen einerseits und der steigenden Risikoaversion der Investoren andererseits belastet werden. Wenngleich sich die Kursverluste der letzten Tage einmal mehr in rasantem Tempo vollziehen, betrachten wir die Entwicklung an sich als eine gesunde Korrektur von zuvor teils extrem hohen Preisniveaus. Das übergeordnete Makroumfeld erscheint u.E. trotz allem weiterhin sehr robust.
Performance:
In der laufenden Handelswoche mussten die zentralen Rohstoffindizes kräftig Federn lassen. Auf Excess Return-Basis verloren DJUBS und S&P GSCI 1,2% bzw. 2,3% an Wert. Der LBBW Long Short-Index ermäßigte sich im gleichen Zeitraum um 1,2%. Gegenüber dem Jahresstart befinden sich alle wichtigen Marktbarometer gleichwohl noch im Plus.
Energie:
Die politischen Turbulenzen in Nordafrika und im Nahen Osten haben den Ölpreis im laufenden Jahr deutlich steigen lassen. Zu Jahresbeginn 2011 lag Brent noch bei 95 USD - in der Spitze kletterten die Preise dann bis an die Marke von 120 USD. In den aktuellen Preisen drückt sich die Angst vor einer Ausbreitung der Unruhen auf andere Länder aus, die in der Ölförderung eine wichtige Rolle spielen. Da eine schnelle Beruhigung der politischen Lage unwahrscheinlich ist, erhöhen wir unsere Dreimonatsprognose von 90 USD auf 110 USD. Sofern die Förderausfälle allerdings auf Libyen beschränkt bleiben, sollte die “Zitterprämie“ sich Schritt für Schritt in den nächsten Monaten abbauen. Wir belassen daher unser 12-Monatsziel bei 100 USD.
Industriemetalle:
Das Dreigestirn aus steigenden Ölpreisen, Konjunktursorgen und wieder stärkerem US-Dollar sorgt derzeit mit Nachdruck für die lange erwartete Korrektur an den Metallmärkten. So verzeichnet der LMEX wohl den höchsten Wochenverlust (-6%) seit vier Monaten. Der Kupferpreis ermäßigte sich gar um über 7% und näherte sich damit wieder der 9.000 USD-Marke an. Dessen ungeachtet tragen wir der Revision unserer Ölpreisprognose Rechnung, indem wir das Kursziel von Aluminium per Ende 30.06. von 2.500 USD/t auf 2.700 USD/t anheben.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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