Commodities Weekly: Marktkommentar


Der Aufwärtstrend der Rohstoffe seit dem Herbst erhielt in dieser Woche einen Dämpfer. Trotz sehr guter Lagebeurteilungen in vielen Volkswirtschaften, zeichnet sich eine Verlangsamung der konjunkturellen Dynamik ab. Eine Konsolidierung der Rohstoffpreise, die der fundamentalen Lage vorausgeeilt sind, erscheint daher angemessen.
Performance:
Die aus Anlegersicht bedeutenden Excess-Return-Indizes bewegten sich in dieser Woche im Gleichschritt mit den Kassa-Preisen nach unten. Der Index von DJ UBS verlor 0,56% und sein Pendant von S&P GSCI 1,05%. Die LBBW-Indizes bewegten sich mit Verlusten von 0,85% (Top 10) und 0,79% (Long Short) dazwischen.
Energie:
Gemäß den jüngsten Daten der EIA stiegen die Öl- und Benzinlagerstände zuletzt nochmals an. Sie befinden sich damit weiterhin oberhalb ihres saisonalen 10-Jahres-Hochs. Der Rückgang der Ölnotierungen in dieser Woche dürfte zwar eher in der allgemeinen Schwäche der Rohstoffpreise zu suchen sein. Der Preisunterschied zwischen dem amerikanischen Leichtöl WTI und der Nordseesorte Brent wird von den vollen US-Lagern jedoch beeinflusst und erreichte mit mehr als 7 US-Dollar den höchsten Stand seit fast zwei Jahren.
Edelmetalle:
Der Goldpreis setzt seine Konsolidierung fort und notiert derzeit bei weniger als 1.350 US-Dollar. Beschleunigt wird dieser Trend von Goldverkäufen börsengehandelter Fonds, insbesondere des SPDR Gold Shares. Gründe hierfür dürften neben der Entspannung in Bezug auf die Staatsschuldenkrise Gewinnmitnahmen und Stopp-Loss-Verkäufe sein. Charttechnisch könnte die Konsolidierung durchaus bis in den Bereich von rund 1.250 US-Dollar anhalten. Bemerkenswert sind die heute veröffentlichten Daten über die Edelmetallimporte Chinas. Demnach übertrafen die Einfuhren platinhaltiger Waren im Dezember mit gut 9 Tonnen den ohnehin schon starken Vormonatswert noch einmal. Für das Gesamtjahr beträgt das Plus der Platinimporte 40%.
Industriemetalle:
Nach der nahezu ungebremsten Klettertour seit Mitte November verzeichneten die Notierungen an der London Metal Exchange in der laufenden Handelswoche erstmals wieder einen deutlicheren Rücksetzer. Kupfer und Aluminium verloren jeweils rund 3%, während die Preise für Zink und Blei sogar um 5% bzw. 8% nachgaben. Das Legierungsmetall Nickel konnte entgegen dem Markttrend leicht zulegen. Aus kurzfristiger Perspektive betrachten wir das aktuelle Metallpreisniveau gleichwohl noch immer für überhitzt, zumal die derzeit wieder steigenden Lagerbestände eher für eine Entspannung auf der Angebotsseite sprechen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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