Strategie: Rohstoffe verteuern sich im September deutlich


Der Monat September brachte den bislang stärksten Preisanstieg bei den Rohstoffen in diesem Jahr. Gemessen am DJ UBS Commodity Index (Spot Return) verteuerten sich die Rohwaren um 7,2% und damit etwas stärker als im Juli. Für das Gesamtjahr beträgt das Plus bislang allerdings nur 6,3%, da der Index sowohl im Januar als auch im Mai um jeweils 7% gefallen ist. In der europäischen Gemeinschaftswährung verbilligten sich die Rohstoffe im September sogar um 0,4%, im Gesamtjahr verteuerten sie sich jedoch um 12,2%.

Basismetalle legen zu
Am stärksten verteuerten sich im abgelaufenen Monat die Basismetalle. Sie legten um 10,3% zu. Die Agrarrohstoffe rangieren mit 9,1 an zweiter Stelle, wobei der größte Preistreiber Zucker mit einem Plus von zwischenzeitlich 30% war. Zwei Gründe hierfür dürften die Trockenheit im wichtigen Anbauland Brasilien sein sowie Regenfälle in Australien, die bislang die Ernte behinderten. Aber auch Mais und Baumwolle trugen mit einer Verteuerung von jeweils rund 20% zum Anstieg bei. Der Edelmetallsektor, der im DJ BS-RohstoffUniversum nur aus Gold und Silber besteht, beendete den Monat mit einem Plus von 6,4% und Energie mit einem Anstieg von 4,6%. Einen lediglich kleinen Preissprung gab es mit 1,4% im Segment Vieh.

Konjunkturdynamik verliert an Fahrt
Einer der wichtigsten Faktoren für die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten sind die Erwartungen bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Verschiedene Indikatoren deuten auf eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik in den kommenden Monaten hin. Der Internationale Währungsfonds rechnet deshalb mit einem Unterschreiten der bisherigen Prognose von auf das Jahr hochgerechneten 3,7% im zweiten Halbjahr. Das US-Konsumklima hat sich im September nach der Erhebung des Conference Boards von 53,2 Punkten auf 48,5 Punkten abgeschwächt, wobei ein Rückgang auf lediglich 52,5 Punkte erwartet wurde. Die deutsche Wirtschaft präsentiert sich bislang jedoch äußerst robust. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg zwar minimal um 0,1 Punkte, erreichte mit 106,8 Punkten aber den besten Wert seit Juni 2007.
Korrekturpotenzial bei einzelnen Rohstoffen
Auch wenn der konjunkturelle Aufschwung derzeit etwas an Fahrt verliert, stehen die Wirtschaftsampeln derzeit auf Grün und deuten weitere Preissteigerungen an. Kurzfristig besteht jedoch Korrekturpotenzial bei einigen Basismetall und den Edelmetallen.

© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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