Wir denken, dass die Preise den starken Importsog der Schwellenländer noch nicht ausreichend reflektieren. Auch wenn kurzzeitig, jahreszeitlich bedingt die Importe in China im März und April spürbar nachlassen sollten, dürfte in der Tendenz der Importsog hoch bleiben. Laut Nationaler Reformkommission dürfte die Kohleproduktion um 3,3% auf 3,15 Mio. Tonnen steigen, während die Stromerzeugung um gut 6,5% steigen soll. Auch in Indien dürften Schätzungen zufolge die Importe nochmals deutlich steigen: Coal India, der weltgrößte Kohleproduzent, reduzierte unlängst seine Produktionsprognose von 520 Mio. Tonnen auf 486 Mio. Tonnen für das Fiskaljahr 2010.
Nicht zuletzt deuten die aktuellen Vertragsverhandlungen zwischen den japanischen Importeuren und den großen Produzenten auf hohe Abschlüsse hin: beispielsweise steht bei den Verhandlungen zwischen den japanischen Versorgern und dem schweizerischbritischen Produzenten Xstrata die 100 USD je Tonne (fob) für das Fiskaljahr 2010 im Raum. Vor allem die Preise für den pazifischen Markt dürften steigen. Aber auch der von uns prognostizierte Preis des Kohle-Futures an der ICE wird unseres Erachtens profitieren und sich dem erwarteten Abwärtssog des Rohölpreises entziehen können. Bis Jahresende dürfte der Preis auf 80 USD je Tonne steigen.
Mit Blick auf das Jahr 2011 dürften die Preise zwar weiter zulegen, aber im Vergleich zu Öl wieder etwas Stärke verlieren. Denn China wird den Ausbau seiner Kapazitäten weiter vorantreiben: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Kohlesektor in China nach dem Konsolidierungsprozess besser aufgestellt sein wird als vorher und die Produktion im wichtigsten Verbrauchsland der Welt mit dem Verbrauch wieder besser Schritt halten kann. Darüber hinaus versprechen die enormen Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur bei Binnentransport und Hafenumschlag in den wichtigsten Exportländern längerfristig für ein höheres Angebot an den Weltmärkten.
Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!