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Edelmetalle Aktuell

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Platin

Das Platin konnte im Fahrwasser des Goldpreisanstiegs in den letzten Tagen ebenfalls deutlich zulegen und erreichte am Donnerstagabend 1.349 $ je Unze. Im Gegensatz zum Palladium und erst recht zum Gold konnte es damit aber keinen neuen Rekordpreis erreichen. Erst im September hatte das Metall schon einmal auf dem jetzigen Höchstkurs gelegen, der sich in nächster Zeit wahrscheinlich erst einmal als schwer zu nehmende Hürde darstellen wird.

In den vergangenen zehn Tagen sind außerdem auch wieder von einer Reihe von Automärkten die neuesten Zulassungszahlen veröffentlicht worden.

Das Ende der Abwrackprämie hat den deutschen Automarkt im September dabei wie erwartet noch nicht ausgebremst. Im Gegenteil: Die Zahl der Neuzulassungen stieg um 21 Prozent auf 316.000 Autos an, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am vorletzten Freitag in Frankfurt mitteilte. Seit Jahresbeginn wurden in Deutschland knapp 3 Mio. Autos neu zugelassen, 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Schwach entwickelte sich im September dagegen das Exportgeschäft, das um 11 Prozent nachgab. Dank eines hohen Auftragsbestands aus der Abwrackprämie rechnet der VDA aber noch bis Jahresende mit einem hohen Zulassungsniveau. Der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller in Deutschland (VDIK) geht davon aus, dass im Gesamtjahr in Deutschland bis zu 3,7 Millionen Wagen neu registriert werden.

Allerdings berichten erste Autohändler von einem dramatischen Einbruch der Kundennachfrage seit Prämien-Ende Anfang September. Für 2010 rechnen Experten deshalb mit einem massiven Einbruch der Neuzulassungen in Deutschland, weil dann die staatliche Anreize fehlen werden.

In den USA befindet sich der Pkw-Markt im ersten Monat nach Ablauf der Abwrackprämie bereits wieder auf Talfahrt und könnte laut Schätzungen im Gesamtjahr unter die psychologisch wichtige Marke von zehn Millionen Verkäufen sinken. Konkret sind im September die Neuzulassungen im Vergleich zum Vormonat um 41 Prozent auf 746.000 Fahrzeuge zurückgegangen. Das “Cash for Clunkers“-Programm, das am 24. August zu Ende ging, hatte den US-Fahrzeugmarkt nur kurzzeitig beflügelt. Am härtesten traf der Rückgang General Motors und Chrysler, Ford hielt sich dagegen vergleichsweise gut und die deutschen Hersteller legten bei den Verkäufen sogar zu.

In nächster Zeit wird sich die Situation in den USA (und nicht nur dort) erst einmal zumindest optisch verbessern. Ab jetzt kommen nämlich im Jahresverlauf auf die Autobauer niedrigere prozentuale Verlustzahlen zu, weil der Absatz nach der Lehman-Pleite vor genau einem Jahr so deutlich eingebrochen war. Aber nicht nur optisch sollten die Autoverkaufszahlen in den USA in den nächsten Monaten besser ausfallen: Experten setzen zunehmend auf eine Belebung der US-Konjunktur und damit auch auf eine absolute Steigerung der Verkäufe, wenn auch von einem niedrigen Niveau.

Ein mögliches Anziehen der Autokonjunktur wird in Südafrika, dem weltgrößten Produzentenland für Platin, sicher gerne vernommen werden: Dort gab Northam Platinum Ltd., Tochtergesellschaft von Mvelaphanda Resources, in der letzten Woche bekannt, dass man das seit einigen Jahren diskutierte Booysendal-Projekt nun ab Anfang 2010 endgültig in Angriff nehmen werde. Die neue Platinmine wird die tiefste der Welt sein und soll die Produktion des Unternehmens mehr als verdoppeln. Somit könnte die derzeitige Nummer 5 auf Platz vier der weltweit größten Platinproduzenten aufrücken. Der Vorsitzende der Geschäftsführung Glyn Lewin sagte, man wolle das Projekt, das 403 Mio. Dollars kosten werde, durch Aktienemissionen, interne Finanzierungen und Kredite finanzieren.

Im per 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahr von Northam war die Produktion von Northam um 3 Prozent auf 302.474 Unzen gestiegen. Die erste Produktionsphase von Booysendal könnte laut Lewin zu den Verkäufen dann zusätzlich 130.000 Unzen Platin, Palladium und Rhodium pro Jahr beitragen. Später sei dann eine jährliche Steigerung um weitere 115.000 Unzen möglich. Für die erste Phase des Projektes plant Northam eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren, wobei in dieser Zeit durchaus auch noch weitere Produktionssteigerungen möglich wären.


Palladium

Am Ende konnte das Palladium von der guten Stimmung auf den Edelmetallmärkten überproportional profitieren und den im unserem letzten Bericht genannten wichtigen Widerstand bei 315 $ je Unze doch noch übersteigen. Die Notierung stieg in der Spitze auf über 320 $ je Unze am Freitag an und erreichte damit auf den höchsten Stand seit Mitte August 2008.

Das Metall profitierte dabei vor allem von Käufen durch Spekulanten, die auf eine Belebung der Autokonjunktur insbesondere in den USA hoffen. Aber auch die Industrie selbst stand in den letzten beiden Wochen nicht abseits, sie nutzte bei vergleichsweise niedrigen Terminaufschlägen das gegen Euro noch immer relativ günstige Preisniveau für Eindeckungen ihres zukünftigen Bedarfs.

Wir bleiben bei unserer insgesamt positiven Haltung zu dem Metall, wobei aber vorübergehende Rückschläge nicht auszuschließen sind. Diese sollten für industrielle Endverbraucher aber einfach nur günstige Gelegenheiten zum Einstieg sein.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Das Rhodium konnte in den letzten Tagen erstmals seit Wochen wieder eine größere Bewegung verzeichnen. Aufgrund von Kaufinteresse sowohl von Investoren, wie auch von industriellen Verbrauchern legte das Metall um fast 50 $ auf der Briefseite zu und liegt nun bei rund 1.700 $ je Unze. Mit dem jetzt erreichten Kurs ist das Ende der Fahnenstange vermutlich noch nicht erreicht. Auf längere Sicht erwarten wir weiterhin, wie schon in vergangenen Ausgaben an dieser Stelle erwähnt, massive Kursgewinne.

Die Nachfrage nach Ruthenium und Iridium ist angesichts des insgesamt festen Umfelds bei den anderen Edelmetallen ebenfalls etwas gestiegen. Die Preise haben dabei bisher aber noch nicht zulegen können. Ruthenium liegt weiter bei 70 $ - 110 $ je Unze, Iridium unverändert bei 380 $ - 430 $.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH





Disclaimer: Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerich-tete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können.
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