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Im Blickpunkt: Energie - Benzin ist nicht gleich Rohöl

11.07.2007  |  Eugen Weinberg
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Rationierung der Benzinvorräte im Iran

Das andere Problemfeld ist der Iran. Hier hat die Regierung am 26. Juni entschieden, die Ausgabe von Benzin zu rationieren. Vor dem Hintergrund, dass der Iran mit 4,3 Mio. Fass Tagesproduktion der viertgrößte Ölproduzent der Welt ist, klingt dies ungewöhnlich. Aber der Iran hat nur Raffineriekapazitäten in Höhe von 1,7 Millionen Fass pro Tag. Und Benzin stellt wiederum nur 16% der Raffinerieproduktion. Deshalb muss der Iran Benzin importieren. Dennoch liegt der Benzinpreis bei nur 8,7 Cents je Liter und muss entsprechend stark subventioniert werden. Infolge der niedrigen Preise ist der Benzinverbrauch in den letzten Jahren mit 8 bis 10% p.a gestiegen. Der Iran ist heute nach den USA der zweitgrößte Benzin-Importeur der Welt.

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Der Protest der Bevölkerung gegen die Rationierung ist groß. Um das eigene Kontingent zu erhöhen, werden alte Autos gekauft, da die Rationierungskarten pro rata verteilt werden. Dennoch scheint die Regierung angesichts der desolaten Haushaltslage willens zu sein, an der Rationierung festzuhalten. Zwar könnte die infolge der Rationierung geringere Benzinnachfrage aus dem Iran den Markt eher entlasten. Dennoch steigern die eventuellen Proteste im Iran die geopolitischen Risiken weltweit.


Raffineriekapazitäten weltweit gestiegen

Offensichtlich sind es die Engpässe im DownStream Sektor, die derzeitig das Marktgeschehen bestimmen. Dabei sind gemäß des BP Statistical Reviews 2007 im vergangenen Jahr weltweit die Raffineriekapazitäten stärker gestiegen als die Nachfrage. Der Aufbau erfolgte aber vor allem in Asien. China und Indien schufen jeweils Kapazitäten für 400 Tsd. Fass pro Tag (Grafik 12). Wir glauben, dass aufgrund der Raffinerie-Knappheit in den westlichen Ländern, die Preise für Ölderivate künftig relativ fester bleiben sollten als der Rohölpreis.

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© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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