Agrar: Future Kurse zeigen Belastungsspuren


Die Futures für Baumwolle, Kakao (ICE) und Sojabohnen lieferten mit Werten zwischen 1,6% und 2% zwar noch positive Wochenergebnisse ab, erreichen aber bei weitem nicht die Werte des Industriemetallsektors (z.B. Zink 9,7%). Auf Subindexebene dominieren bereits die Verluste bei Zucker (-2,1%), Kaffee (-3%), Mais (-4,2%) und Weizen (-6,1%) die Entwicklung.
Bei den verbleibenden Werten im positiven Terrain muss bei Sojabohnen auf die kurzfristig verspannte Sondersituation verwiesen werden, in der die länger laufenden Kontrakte bereits unter dem jeweiligen Close vom Monatsbeginn liegen und beim Baumwolle Future als Wochengewinner des Sektors liegt das jüngste Zwischen- (und Jahres-)hoch nun bereits mehr als einen Monat hinter uns - der Kurs konsolidiert eher als davon zu laufen.

Sojabohnen laut USDA weiter auf Entspannungskurs
Am Mittwoch wurde der jüngste USDA Report zur Entwicklung von Angebot und Nachfrage sowie den Lagerbeständen veröffentlicht. Während die erwarteten Lagerendbestände in den USA für das laufende Erntejahr bei Weizen und Mais gegenüber dem Vormonat nicht geändert wurden, erfolgte eine Anpassung für Sojabohnen von 130 Mio. bushels (Mai Erwartung) auf nun 110 Mio. bushels (Analystenschätzungen: 114 Mio. bushels). Dies entspräche dem geringsten Niveau seit 32 Jahren. Gleichzeitig wurde jedoch die markant höhere Erwartung eines Lagerendbestandes von 210 Mio. bushels für das Erntejahr 2009/2010 aufrecht erhalten, so dass hier - ebenso wie im Markt - weiterhin ab September mit einer deutlichen Entspannung der Angebotssituation gerechnet wird.
Im alten Erntejahr stehen jedoch eventuell turbulente Wochen bevor: Wenn der Trend der vergangenen Jahre erneut gilt, dass die Schätzungen der USDA vom Juni von den endgültigen Lagerdaten nochmals deutlich unterschritten werden (zwischen 20 Mio. bushels und 50 Mio. bushels), kann auch ein Squeeze wie 2008 nicht ausgeschlossen werden (Vorwochentop 12,9 USD, High 2008 16,6 USD).

USDA erwartet sinkende Kaffeeproduktion 2009/10
Am Freitag wurde der jüngste Kaffee Report der USDA veröffentlicht, in dem die erwartete Weltproduktion nach der Rekordernte von 134,8 Mio. Säcken für das Erntejahr 2009/2010 auf 127,4 Mio. Säcke reduziert wird. Alleine in Brasilien wird ein Rückgang um 8 Mio. Säcke erwartet, wobei der größte Teil (7 Mio. Säcke) davon jedoch lediglich auf dem Zweijahreszyklus des Arabica Baumes beruht. Der Lagerendbestand soll um knapp 5 Mio. Säcke auf 35,3 Mio. Säcke abschmelzen.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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