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Gold einmal mehr der sichere Hafen

19.07.2016 | 6:00 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG


Silber

Der Silberpreis hat Anfang Juli ein 2-Jahreshoch von gut 21 USD je Feinunze markiert. Seit dem Brexit-Referendum hat sich Silber um mehr als 20% verteuert, seit Jahresbeginn sogar um 50%. Damit ist Silber deutlich stärker gestiegen als Gold. Das Gold/Silber-Verhältnis fiel daraufhin auf ein 2-Jahrestief von 65. Vor der Brexit-Abstimmung mussten noch 75 Silberunzen für eine Goldunze bezahlt werden, im April noch mehr als 80 (Grafik 4). Silber wird somit seinem Ruf gerecht, die Preisbewegungen von Gold überproportional nachzuvollziehen.

Außerdem hat sich ein weiteres Mal gezeigt, dass Silber nach länger anhaltenden Phasen von Stagnation zu urplötzlichen massiven Preissprüngen neigt. Dies war bspw. auch 2010 der Fall. Damals notierte Silber in den ersten acht Monaten des Jahres in einer Spanne zwischen 15 und 19 USD je Feinunze, ehe es in den darauffolgenden vier Monaten bis auf 30 USD nach oben schnellte. Die Preisrally setzte sich damals bis Ende April 2011 fort und endete in einer Übertreibung, als Silber wieder das Rekordniveau aus dem Jahr 1980 bei 50 USD je Feinunze erreichte und das Gold/Silber-Verhältnis bis auf 30 fiel.

Ähnlich wie bei Gold ging auch der Preisanstieg bei Silber in diesem Jahr mit kräftigen ETF-Zuflüssen und einem merklichen Anstieg des spekulativen Interesses einher. Seit Jahresbeginn flossen bislang gut 1.570 Tonnen Silber in die ETFs, seit dem Brexit-Referendum gut 480 Tonnen. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Silber-ETFs stiegen auf ein Rekordniveau von mehr als 20.400 Tonnen (Grafik 5). Die spekulativen Netto-Long-Positionen erreichten Mitte Juli mit 86 Tsd. Kontrakten ebenfalls ein Rekordniveau (Grafik 14, Seite 6). Dies entspricht umgerechnet 13,4 Tsd. Tonnen.

Innerhalb von fünf Wochen kam es zu einem Aufbau um 75%. Der Großteil erfolgte allerdings bereits vor dem Brexit-Referendum, also bei deutlich niedrigeren Preisen. Auch die Nachfrage nach Silbermünzen war im ersten Halbjahr sehr robust. Laut USMünzanstalt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als 800 Tonnen an USSilbermünzen verkauft. Das waren 20% mehr als im Vorjahr. Im Juni und Juli ebbte das Interesse allerdings merklich ab. Offensichtlich macht sich das deutlich gestiegene Preisniveau bremsend auf die Nachfrage bemerkbar.

Wir denken nicht, dass sich der Preisanstieg bei Silber noch wesentlich länger fortsetzt. Vielen Marktteilnehmern dürfte noch der Preiseinbruch ab Mai 2011 schmerzlich in Erinnerung sein, als sich Silber innerhalb von acht Monaten nahezu halbierte und erst Ende 2015 bei 13,6 USD je Feinunze das Tief markierte. Insbesondere die rekordhohen spekulativen Netto-Long-Positionen bergen Korrekturpotenzial. Zur Vorsicht mahnt auch, dass die Silberimporte Chinas in den letzten Monaten spürbar an Dynamik verloren haben. Lagen diese im ersten Quartal noch 20% höher als im Vorjahr, so ist dieses Plus nach fünf Monaten auf 6% zusammengeschrumpft (Grafik 12).

Der starke Preisanstieg der letzten Monate und das höhere Preisniveau dürften die Silbernachfrage für industrielle Anwendungen bremsen, welche etwa die Hälfte der gesamten Silbernachfrage ausmacht. Wir haben unsere Jahresendprognose aufgrund des starken ersten Halbjahres auf 19,5 USD je Feinunze und auf 21 USD je Feinunze für Ende 2017 erhöht. Damit würde sich der Silberpreis allerdings schlechter entwickeln als der Goldpreis und das Gold/Silber-Verhältnis wieder auf 69 steigen.




Auf einen Blick














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