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Weizen wird vorübergehend deutlich teurer

26.07.2010 | 14:01 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Der europäische Weizenpreis, welcher an der LIFFE in Paris notiert wird, ist in den letzten vier Wochen um 30% auf 180 EUR je Tonne gestiegen, den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Die Hitze und Dürre in wichtigen europäischen Produzentenländern dürften zu erheblichen Ernteausfällen führen. Dies dürfte den Preis kurzfristig weiter unterstützen. Angesichts der hohen Lagerbestände ist keine Knappheit an Weizen zu befürchten. Von daher rechnen wir nach der Ernte ab Herbst wieder mit nachgebenden Weizennotierungen.

Die Hitzewelle der vergangenen Wochen hat dazu geführt, dass die Ernteprognosen in wichtigen europäischen Produzentenländern nach unten revidiert werden. So soll die deutsche Weizenernte laut dem Deutschen Raiffeisenverband in diesem Jahr um 5,5% auf 23,8 Millionen Tonnen sinken. Das Minus könnte sogar noch größer ausfallen. So rechnet der Deutsche Bauernverband mit einem um 10-20 Prozent niedrigeren Weizenertrag pro Hektar. Das französische Agraramt FranceAgriMer erwartet in Frankreich einen Ernterückgang von 3,5% auf 35,3 Mio. Tonnen. Auch hier liegt das Risiko eher in einem stärkeren Ernteausfall.

Deutschland und Frankreich stellen zusammen ca. 40% der Weizenproduktion in der EU. Hitze und Trockenheit haben die Ernteaussichten auch in Russland und der Ukraine verschlechtert. Die offizielle Prognose für die russische Getreideernte wurde auf 81,5 bis 85 Mio. Tonnen gesenkt, was einem Rückgang um 12-16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Eine andere Schätzung sieht sogar einen Rückgang auf 75 Mio. Tonnen. In der Ukraine könnten aufgrund von zu erwartenden Ernteausfällen 5,5 Mio. Tonnen weniger Getreide für den Export zur Verfügung stehen als im Vorjahr. Die EU, Russland und die Ukraine stellten im vergangenen Jahr knapp 40% der weltweiten Weizenexporte.

Diese Meldungen haben zu einer Veränderung der Marktstimmung beigetragen. In den letzten Wochen ist es unter den spekulativen Finanzanlegern zu einem massiven Abbau von Short Positionen bei Weizen gekommen, welcher den Preisanstieg begünstigt hat (Grafik 6, Seite 3). Mitte Juli bestand erstmals seit sieben Monaten sogar wieder ein Überhang an Long-Positionen. Die Unterstützung für die Preise von dieser Seite sollte daher nachlassen. Zudem ist trotz des zu erwartenden ersten globalen Angebotsdefizits seit drei Jahren keine Knappheit an Weizen zu befürchten.

Im Gegensatz zu 2007/08, als die Preise auf Rekordniveaus stiegen, befanden sich die weltweiten Lagerbestände vor Erntebeginn auf einem komfortablen Niveau. Mit 193 Mio. Tonnen decken sie den weltweiten Verbrauch von 3,5 Monaten. Des Weiteren gerät weitgehend außer Acht, dass der starke Preisanstieg und das hohe Preisniveau sichtbare Bremsspuren bei der Nachfrage hinterlassen. In der vergangenen Woche wurden von der EU Exportlizenzen für 153 Tsd. Tonnen Weizen erteilt. Dies entspricht einem Rückgang um 33% gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen vier Wochen. Sobald die Ernte im Herbst eingefahren ist, dürfte das Preisniveau wieder zu sinken beginnen.



Auf einen Blick










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