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Kupfer-Bullenmarkt (2)

12.06.2007  |  Scott Wright
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Wenn also die Lagerbestände der wichtigsten Rohstoffbörse und der Regierungen historische Tiefs erreichen, die manchmal nur noch wenigen Tagen an weltweitem Verbrauch entsprechen, glaube ich, dass die Spekulanten bereits einen Risikoaufschlag auf den Kupferpreis gebildet haben.

Dieser Risikoaufschlag besteht, weil jegliche Störung des Angebots einen massiven Einfluss auf die Märkte haben würde. Wenn in dieser Industrie geopolitische Unsicherheit besteht, werden die Marktexperten sehr aufmerksam. Als zum Beispiel vor wenigen Monaten die Probleme der großen Grasberg-Mine in Indonesien mit ihrer Belegschaft ans Licht kamen, waren die Märkte in Alarmbereitschaft, und das gleiche gilt auch für chilenische Kupferminen. Chile allein produziert etwa ein Drittel des weltweiten Kupferangebots.

Dieser nächste Chart konzentriert sich auf den aktuellen Bullenmarkt von Kupfer. Dadurch, dass ein breiterer Markt auf die Knappheit bei Kupfer aufmerksam wurde und die Bestände der LME im Bereich von unter 100.000 Tonnen verblieben, erlebten wir 2005 erstmals den Sprung von Kupfer über die Marke von 2,00 $ pro Pfund und es ist seitdessen nicht auf dieses Niveau zurückgekehrt.

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Nach diesem Anstieg über 2,00 $ schoss Kupfer in der ersten Jahreshälfte 2006 noch einmal nach oben, da die Spekulanten etwas euphorisch wurden. Ein beeindruckend kräftiger Anstieg ließ Kupfer über die 4,00 $-Marke hinausschießen. Sogar die fanatischsten Anhänger machten sich etwas Sorgen und Skepsis machte sich breit und ließ Gedanken an ein Weltuntergangs-Szenario aufkommen, indem ein Crash von Kupfer direkt bevorstünde und sein Bullenmarkt zu Ende wäre.

Obwohl ich glaube, dass der Kupfer-Bullenmarkt von säkularer Natur ist und noch etwa ein weiteres Jahrzehnt andauern sollte, war es ungewöhnlich, eine derart gut definierte Parabel bereits so früh in einem säkularen Bullenmarkt zu sehen. Parabeln treten normalerweise nur gegen Ende eines Bullenmarktes auf, sobald die breite Öffentlichkeit auf den fahrenden Zug aufspringt und den Preis bis zu seiner glorreichen Spitze hochtreibt, bevor ein unvermeidlicher Crash in einen Bärenmarkt überführt. Wir sind noch nicht an diesem Punkt angelangt.

Ich erwartete also gespannt, wie diese Parabel sich nun nach unten auswirken würde. Zu meiner großen Freude und als Beweis für die anhaltende fundamentale Stärke von Kupfer war die Korrektur nicht so schlimm wie viele es vorhergesagt hatten. Nach einer anfänglichen Korrektur um 24% in nur 15 Handelstagen nach seinem Hoch im Mai konsolidierte Kupfer in einer Art Keil, der sich am oberen Ende der steilen Parabel hielt.

Kupfer verblieb während des vierten Quartals 2006 und auch in den ersten paar Monaten dieses Jahres über 3,00 $, während sich die Fundamentaldaten in die entgegengesetzte Richtung entwickelten. Kupfer brach letztendlich nach unten aus seinem Keil aus, als sich die LME-Lagerbestände in einem starken Anstieg verdoppelten. Durch diesen Aufbau von Lagerbeständen wurde ein Teil des zuvor erwähnten Risikoaufschlags wieder abgebaut, was zu einem Rückgang des Kupferpreises auf ein Niveau von etwa 2,50 $ führte.

Nachdem im Anschluss an die Parabel 41% ihres Spitzenwertes eingebüßt waren, steuerten die Fundamentaldaten den Kupferpreis einmal mehr nach oben und große Rückgänge in den Lagerbeständen lösten eine neuerliche Rallye um 57% aus. Jetzt, wo Kupfer etwas unter seinen letzten Hochs handelt, wird es sicherlich interessant, welches Trading-Muster sich bei diesen immer noch historisch hohen Preisen als nächstes entwickelt und wie die Fundamentaldaten den Preis weiter steuern werden.



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