Gold mit Umkehrstab auf dem Quartalschart

Bei der Fragestellung wie weit eine entsprechende Bewegung gegen den Haupttrend laufen kann, ohne den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden, muss die vorherige Aufwärtsbewegung mit ins Kalkül gezogen werden. Mit Hilfe der Fibonacci-Korrekturlevel lassen sich virtuelle Bereiche erhöhter Aufnahmebereitschaft ermitteln, welche genau das machen und bei institutionellen Investoren starke Berücksichtigung finden.
Bezogen auf die Aufwärtsbewegung von Februar bis Oktober 2024 ist der Goldpreis von 1.996,40 bis auf 2.801,30 gestiegen.
Die entsprechenden Fibonacci-Korrekturlevel befinden sich: 38,2% bei 2.493, zusätzlich stützend die 200-Tage-Linie (2.513), 50% bei etwa 2.400 (außerdem das Augusttief bei 2.404), 61,8% bei 2.300, zusätzlich stützend das Junitief (2.305) und knapp darunter das Maitief (2.285). Demnach gefährden erst Kurse unter 2.280 oder eine noch nicht ausgebildete langfristige obere Umkehrformation den primären Aufwärtstrend.

Positive Saisonalität bis Ende Februar
Bei der Betrachtung der typischen Durchschnittsverläufe aus der Vergangenheit zeigt sich der Goldpreis in den ersten beiden Monaten des Jahres üblicherweise als besonders gut gelaunt und sollte somit im Normalfall den Bullen in die Karten spielen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts befindet sich der Gold Future in einem etablierten Aufwärtstrend. Derartige junge Trends (März 2024) pflegen sich auch nach einer entsprechenden Korrektur in der Regel weiter fortzusetzen bis sehr gute Argumente gegen sie vorliegen, was aktuell im Chart noch nicht abzulesen ist. Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Die jüngste Abwärtsbewegung ist weiterhin lediglich als Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend zu bewerten.
Der oben angegebene Umkehrstab auf dem Quartalschart kann allerdings als erstes langfristiges Trendermüdungssignal gewertet werden, so dass sich bei Kursen unter 2.550 eine Ausweitung der Korrekturbewegung erwarten ließe. Jedoch gefährden erst Kurse unter 2.280 (siehe mögliche Korrekturziele) oder eine noch nicht ausgebildete obere Umkehrformation den primären Aufwärtstrend.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der Aufwärtstrend durch eine neutrale Konsolidierung zwischen 2.760 und 2.600 abgelöst. Bei Kursen über 2.760 dürfte Gold schnell wieder in Richtung Bestmarke um 2.801 laufen. Kurse darüber eröffnen weiteres Kurspotential mit dem nächsten Etappenziel um die psychologisch anziehenden 3.000er Marke.
Unterschreitet der Gold Future 2.600, dürfte das Korrekturtief aus November im Bereich 2.556 in den Fokus der Bären geraten. Bei Kursen darunter verschlechtert sich das mittelfristige Chartbild deutlich.
Als nächsttieferer mittelstarker Unterstützungsbereich wäre dann das 50%ige Fibonacci-Korrekturniveau im Bereich der 200 Tage Linie um 2.450 bis 2.400 zu nennen.
Zusammenfassend ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit aufgrund der positiven Saisonalität, des übergeordneten Aufwärtstrends und der trendbestätigen Konsolidierung etwas höher einzuschätzen als eine mittelfristige Trendwende (und somit eine Fortsetzung der Korrektur im langfristigen Zeitfenster).
© Björn Heidkamp
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