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Industriemetalle: China verschärft Exportregeln

04.08.2008  |  Frank Schallenberger
Wilde Zeiten für Kupfer und Co.

Normalerweise sind die Sommermonate Juli und August selbst an den notorisch hektischen Metallmärkten eher von Entspannung und Erholung als regem Handelstreiben geprägt. Nicht so in diesem Jahr. Trotz saisonal und konjunkturell bedingter Nachfrageschwäche sind die Handelsumsätze in diesem Sommer so hoch wie nie zuvor. Darüber hinaus hat die Unsicherheit über die mittelfristige Preisentwicklung von Kupfer und Co. im Hinblick auf die weiter schwelende Finanzkrise und die gestiegenen Konjunkturrisiken die Volatilität der Basismetallpreise zuletzt rasant in die Höhe getrieben. So war auch die vergangene Handelswoche wieder durch heftige Preisausschläge in beide Richtungen geprägt (Abb. rechts).

Erneut waren es eher die Metalle aus der “zweiten Reihe“, namentlich Nickel, Blei und Zink, die durch besonders starke Preisbewegungen auffielen. Zink konnte zwischenzeitlich um über 6% zulegen,nachdem die chinesische Regierung angekündigt hatte die Exportvergünstigungen für das Metall mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Doch ähnlich wie der Preissprung bei Nickel am Donnerstag, erwies sich auch die Zinkpreisrallye als äußerst kurzlebig. Unter dem Strich gingen alle LME-Metalle außer Aluminium (-1,4%) und Zinn (-3,6%) nahezu unverändert zur Vorwoche aus dem Handel.

In Anbetracht der konjunkturellen Großwetterlage dürfte das Basismetall-Umfeld in den kommenden Wochen weiter stürmig bleiben. Die weltweit zunehmenden Angebotsengpässe und die robuste Nachfrage der Schwellenländer sprechen mittelfristig jedoch eher wieder für anziehende Notierungen.

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China streicht Exportvergünstigungen

Wie von der chinesischen Steuerbehörde in der vergangenen Woche angekündigt, hat China die Exportvergünstigungen für Super High Grade Zink (LME-Qualität) und Aluminium-Alloy (Legierung) mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Damit führt Peking seinen restriktiven Kurs bei der Steuer- und Zollpolitik für Metalle konsequent fort. Die chinesische Regierung verfolgt das erklärte Ziel den Export der energieintensiven Basismetalle einzudämmen und Importe zu begünstigen. Bereits im ersten Halbjahr hat China rund 100.000 t Zink mehr im- als exportiert.

Zum Vergleich: in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 wies das Reich der Mitte noch einen Exportüberschuss von 40.000 t auf. Mit den jüngsten Steueränderungen dürfte sich dieser Trend sogar noch verstärken. Zumal wir damit rechnen, dass Peking die Zinkexporte im kommenden Jahr (analog zu Aluminium und Kupfer) mit einer Steuer (bzw. Ausfuhrzoll) belegen wird. Angesichts des aktuellen Angebotsüberschusses am Zinkmarkt dürfte eine Reaktion
der LME-Zinkpreise kurzfristig jedoch ausbleiben.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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