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Halbjahresrückblick 2017

11.07.2017
Warum in Rohstoffe investieren

Die Lage

• Rohstoffe handeln auf Mehrdekadentiefs gegenüber Aktien und Anleihen
• Nervosität an den überhitzten Aktien- und Bondmärkten steigt


Die Neuigkeiten

• Metallpreise haben sich nachhaltig stabilisiert
• Agrarrohstoffe sind fundamental stark unterstützt, die Preise steigen wieder
• Energiepreise sind noch recht volatil


Der Schlachtplan

Der breite Rohstoffmarkt hat sich stabilisiert! Angesichts einer enttäuschten Erwartung an eine V-Erholung muss dies betont werden. Der Value Call Rohstoffe ist in diesem Jahr in eben diese neue Phase eingetreten. Die „Pleitegefahr“ ist nun deutlich reduziert, wohingegen die werthaltigen Assets immer noch zu notleidenden Preisen notieren. Das ideale Umfeld für den Value Investor. Dies gilt umso mehr, als dass Rohstoffe anders als Firmen nicht Bankrott gehen, bevor die Genesung eintreten könnte.


Rohstoffmärkte im 1. Halbjahr 2017

Rohstoffanlagen verzeichneten im ersten Halbjahr 2017 mehrheitlich eine negative Performance. Der Bloomberg Rohstoffindex büßte in H1 2017 etwas mehr als 5% seines Wertes ein, während die Weltaktienmärkte gemessen am S&P 500 (+9,2%) oder EuroStoxx 50 (+7,4%) zulegen konnten. Rohstoffaktien zeigten eine heterogene Performance.

Minen- und Metallaktien gemessen am MSCI Metals & Mining verbuchten noch ein moderates Kursplus von knapp 4%, nachdem sie zu Jahresbeginn zwischenzeitlich mehr als 15% vorne lagen. Die Energieaktien, vor allem Rohölproduzenten, tendierten in der gesamten ersten Jahreshälfte 2017 schwächer und beenden das Halbjahr mit einem Minus von rund 8%.

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Die schwache Kursentwicklung bei Rohöl und Rohölaktien dürfte vor allem in einer überoptimistischen Konsensprognose zu Jahresbeginn 2017, als Rohöl der Sorte WTI noch bei rund 54 USD je Barrel notierte, begründet sein. Im Markt herrschte die Meinung vor, dass die Ende November 2016 von der OPEC beschlossenen Angebotskürzungen ausreichten, um im Verlauf des Jahres 2017 ein Marktdefizit zu bewirken, das die Rohöllagerbestände in den OECD-Staaten wieder unter ihre langjährigen saisonalen Durchschnitte drückt.

Für fallende US-Lagerbestände sprach auch der überdurchschnittlich hohe Rohölverbrauch der US-Raffinerien. Als die OPEC im Mai 2017 die Produktionskürzungen bis zum Frühjahr 2018 verlängerte, schien der Weg frei für die erwarteten globalen Lagerrückgänge. Die Realität sah in den letzten Wochen aber erst einmal anders aus. Die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten enttäuschten und Produktionssteigerungen in Libyen, Nigeria und Irak stellten die erwarteten Angebotsdefizite in Frage.

Die spekulativen Marktteilnehmer, die bereits in den letzten Jahren hohe Long-Positionen gehalten hatten, verloren teilweise die Geduld. Rohöl der Marke WTI wertete binnen der ersten drei Juniwochen von 52 USD auf 42 USD je Barrel ab, die Nettoposition der von der CFTC als spekulativ eingruppierten Anleger ging von über 550.000 Kontrakten im Februar kontinuierlich auf aktuell knapp 330.000 Kontrakte zurück.

Keinen klaren Trend konnten im ersten Halbjahr 2017 die Metalle ausbilden. Nachdem die Häuserpreise in China im Laufe des Jahres 2016 erste Überhitzungstendenzen zeigten, folgte im November 2016 der Schwenk zu einer restriktiveren Geldpolitik, die sich im ersten Halbjahr 2017 mit geringerer Kreditverfügbarkeit und höheren Kreditzinsen bemerkbar machte.

Das nach wie vor starke Wachstum bei Infrastrukturinvestitionen vermittelt aber insgesamt das Bild einer moderaten Wachstumsabschwächung in China, während in den USA die Konjunkturumfragen im positiven Terrain verharrten und in Europa positiv überraschten. Die Industriemetalle entwickelten sich vor diesem Hintergrund uneinheitlich. Die Metalle mit starkem Nachfragewachstum Aluminium, Kupfer und Zink verzeichneten ein Kursplus zwischen 12% und 6,5%. Nickel, bei dem sich die Aufhebung des indonesischen Exportbanns negativ auswirkte, und Zinn entwickelten sich hingegen negativ.

Die aktuelle Ausgabe des Berichts ist hier abrufbar: "Halbjahresrückblick 2017" (PDF, 1,15 MB).


© © Tiberius Asset Management AG
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