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Angebotsverknappung bei Nickel

12.12.2016  |  Achim Wittmann (LBBW)
Defizitäres Angebot lässt Preise steigen

Das freundliche Marktumfeld für Industriemetalle hat auch den Nickelpreis in diesem Jahr steigen lassen. Neben den externen Faktoren sind es jedoch auch die Fundamentaldaten, die für höhere Notierungen des Legierungsmetalls sorgen. So dürfte der Nickelmarkt in 2016 erstmals nach vier Jahren wieder ein defizitäres Angebot aufweisen.

Begrenzt wird das Preissteigerungspotenzial allerdings durch die noch immer relativ hohen Lagerbestände. Seit Jahresbeginn sind die Nickelnotierungen um 26% gestiegen. Der Jahresdurchschnittskurs für LME-Nickel liegt gegenwärtig bei 9.521 USD/t.

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Angebotsverknappung auf der Minenseite

Auf der Angebotsseite steht derzeit die abnehmende Verfügbarkeit von Nickelkonzentraten im Fokus. So ist die Minenproduktion in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres Angaben der International Nickel Study Group (INSG) zufolge um 7% gesunken. Die Philippinen als der größte Förderer von Nickelerzen verzeichneten im angegebenen Zeitraum einen Angebotsrückgang von über 20%.

Mitte des Jahres kündigte der neue philippinische Präsident Duterte an, verstärkt gegen Minen vorzugehen, die die Umwelt belasten. Mittlerweile wurden bereits acht Nickelminen geschlossen, weitere 14 Förderstätten werden derzeit überprüft. Zusammengenommen stehen diese für etwa die Hälfte der letztjährigen Fördermenge auf den Philippinen und für rund 10% des globalen Konzentratangebotes.


Edelstahlproduktion auf Rekordniveau

Die Edelstahlproduktion ist mit einem Anteil von rund zwei Drittel der größte Nachfrager nach raffiniertem Nickel. Nach einem nur leichten Zuwachs im vergangenen Jahr wird die Herstellung nichtrostender Stähle in diesem Jahr nach Schätzungen des Branchenspezialisten MEPS wieder um etwa 4% auf das Rekordniveau von 43,3 Mio. Tonnen zulegen.

Auch für das nächste Jahr prognostiziert MEPS einen Zuwachs der globalen Edelstahlherstellung von rund 4%.Für die Nickelnachfrage erwarten wir in diesem Jahr ein Wachstum von 5%. Längerfristig könnte sich neben der Verwendung in der Stahlveredelung das Thema Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge als Wachstumsmarkt für Nickel entwickeln.


Fazit

Die Fundamentaldaten sprechen grundsätzlich für weiter steigende Preise am Nickelmarkt. So sollte die Nachfrage in 2016 erstmals seit vier Jahren wieder das Angebot übersteigen. Auch für das nächste Jahr zeichnet sich ein Angebotsdefizit auf dem Nickelmarkt ab. Weitere Minenschließungen auf den Philippinen könnten dieses noch ausweiten.

Auf der anderen Seite gilt es zu beobachten, wie schnell der Aufbau der Verarbeitungskapazitäten in Indonesien voranschreitet. Auch dürften die hohen Lagerbestände das Preispotenzial zunächst begrenzen. Wir erhöhen unsere Jahresendprognose 2017 von 11.300 USD/t auf 12.500 USD/t.


© Achim Wittmann
Investmentanalyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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