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Energie: G20-SAURUS - Viel Lärm um Nichts?

12.09.2016  |  Frank Klumpp (LBBW)
Dass das Thema "Förderbegrenzungen" auf die Agenda der Ölmärkte kommen würde, war für uns zu Jahresbeginn - bei Brent-Preisen um 30 US-Dollar je Barrel - trotz der zuvor ergebnislosen OPEC-Meetings keine gewagte Prognose. Nun wird selbst bei deutlich höheren Preisen vermehrt darüber diskutiert. Vor diesem Hintergrund überrascht der formale Schulterschluss von Montag dieser Woche zwischen Saudi-Arabien und Russland anlässlich des G20-Treffens nur wenig.

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Nachdem bekannt wurde, dass eine solche Vereinbarung getroffen werden würde, legten die Preise zunächst kräftig zu, um nach der Pressekonferenz der beiden Ölminister die Gewinne fast vollständig wieder abzugeben. Die Vereinbarung enthielt Absichtserklärungen zur künftigen Kooperation wie z.B. die Gründung einer Task Force, die den Ölmarkt beobachten und ggf. koordinierte Maßnahmen mit dem Ziel der Stabilität an den Ölmärkten vorschlagen soll.

Offenbar erwarteten die Marktteilnehmer konkretere Maßnahmen, die jedoch z.B. vom saudischen Ölminister Al-Falih zunächst ausgeschlossen wurden: "There is no need now to freeze production…We have time to take this kind of decision" (Quelle: Reuters). Der nächste Termin hierzu wird im Rahmen des Internationalen Energieforums in Algier vom 26. bis 28.09. stattfinden.

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Der kritische Punkt dürfte der Iran bleiben. Zwar argumentiert Russland, ein Abkommen könne auch ohne Iran stattfinden, es bleibt hingegen fraglich, ob Saudi-Arabien einem solchen Deal zustimmen würde. Iran möchte bis zum Jahresende 4 mbpd fördern (aktuell: ca. 3,7 mbpd) und davon kaum abrücken.

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Die Nachrichten von der Angebotsseite sehen wir unterdessen eher bärisch: Neben den stetig (zuletzt jedoch nur um 1 Rig) ansteigenden US-Rig Counts vermeldete Bloomberg zuletzt eine Rekordproduktion der OPEC mit 33,69 mbpd im August (Reuters: 33,5 mbpd).

Dies dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Iran möchte bis zum Jahresende seine Förderung bis 4 mbpd (ca. +300.000 bpd) ausweiten, und auch der Irak meldete sich jüngst mit Aussagen, man wolle auch im kommenden Jahr seine Ölförderung weiter ausweiten. "There will be a steady growth in production and exports next year" , so Falah Alamri, Chef der staatlichen Ölgesellschaft SOMO gegenüber Reuters.

Auch in Libyen und Nigeria sehen wir positives (Förder-)überraschungspotenzial. Vor diesem Hintergrund bleiben wir mit Blick auf das Jahresende skeptisch für die Ölpreise. Nur ein (aus heutiger Sicht wenig wahrscheinliches) Freeze-Abkommen könnte eine Rallye auslösen.


© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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