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Preview OPEC-Meeting: Kein Ende der expansiven Strategie in Sicht

30.11.2015  |  Frank Klumpp (LBBW)
OPEC-Basketpreise fallen unter 40 USD/bbl

Mit OPEC-Basketpreisen von zuletzt unter 40 US-Dollar je Barrel steigt der Druck nicht nur für chronisch schwache Länder wie Venezuela, sondern auch für Saudi-Arabien. Zudem gerät deren Währung Riyal derzeit unter Abwertungsdruck. An den Märkten wird bereits thematisiert, dass die 30jährige Dollarbindung in Gefahr geraten könnte; der Devisenterminkurs in 12 Monaten erreichte zuletzt Rekordniveaus.

Die Lage vor dem turnusmäßigen OPEC-Meeting am 04.12. ist vor diesem Hintergrund nicht mehr ganz so eindeutig wie sie im Vorfeld des Juni-Meetings war. Die meinungsführenden Saudis stehen nun vor der Wahl: (1) Die expansive Strategie fortzusetzen - damit bliebe der Druck auf die Ölpreise und die heimische Währung zunächst erhalten, aber auch der erwünschte Druck auf die "ineffizienten" Produzenten außerhalb der OPEC. Dies dürfte das Szenario mit der höchsten Wahrscheinlichkeit sein.

(2) Den Preis rhetorisch wieder über 50 USD je Barrel bewegen - weniger wahrscheinlich. (3) Die letzte Alternative, eine konkrete Abkehr von der expansiven Strategie und eine Kürzung der Fördermenge, macht nur mit Hilfe der Non-OPEC, vor allem Russlands, wirklich Sinn. Es wäre doch sehr überraschend, wenn eine solche Einigung noch bis zum 04.12. erzielt werden könnte.

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Etwas komplizierter wird die Angelegenheit auch durch die Verschiebung von Non-OPEC und OPECMengen, nachdem mit Indonesien (Produktion 2015: 852.000 bpd) ein erdölimportierender Staat in das Exportkartell (wieder-) aufgenommen wird. Eine plausible offizielle Fördermenge wäre inkl. Indonesien 31 mbpd (bisher: 30 mbpd ) - und entspräche dem nach heutigem Stand von uns erwarteten "Non-Event".

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Kurzes Short Coverage bei WTI

Der jüngste Aufwärtsschub beim Ölpreis dürfte auch ein gutes Stück durch Short-Coverage verstärkt worden sein. Zwar sind die spekulativen Anleger weiterhin "Netto-Long", hatten aber z.B. seit Mitte Oktober über 20.000 WTI-Short-Kontrakte aufgebaut, die nun vor dem Hintergrund der durch den eskalierten Türkei-Russland-Konflikt gestiegenen Risiken wieder glattgestellt werden mussten.

Fundamental betrachtet hat sich jedoch an der überversorgten Marktlage nichts geändert. Erst im Jahresverlauf 2016 dürften die Zykluskräfte auf der Angebotsseite stärker wirken, und einen Ausgleich der Marktbalance in Reichweite bringen.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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