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Edelmetalle Aktuell

14.03.2008  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Platin

Der Abschwung, der in der letzten Woche nach dem Erreichen eines neuen Allzeithochs bei 2.293 $ eingesetzt hatte, setzte sich auch am Montag weiter fort.

Offensichtlich hervorgerufen durch Gewinnmitnahmen von Händlern, aber auch durch den Aufbau neuer spekulativer Minuspositionen fiel das Platin dabei um weitere 10 Prozent auf “nur“ noch 1.930 $ je Unze zurück. Dies war der tiefste Stand seit drei Wochen und ein willkommener Anlass auch für die Industrie, die Vorräte wieder etwas aufzustocken. Dabei kam es zu einer Kombination aus Nachfrage in den westlichen Industrieländern und Käufen durch die chinesische Schmuckindustrie. Der Absatz an der Shanghai Gold Exchange stieg am Dienstag mit 177 kg auf den höchsten Stand seit dem 22. Januar. Bei dem Absatzsprung handelte es sich aber nur um ein Strohfeuer. Angesichts der starken Preissteigerungen auf wieder über 2.100 $ je Unze brach die Nachfrage schnell wieder zusammen und lag heute Morgen bei nur noch 23 kg.

Anders als beim Gold erwarten wir beim Platin keine rasche Rückkehr auf das Allzeithoch vom 4. März, auch wenn die Tendenz in den nächsten Tagen von einem eher freundlichen Unterton geprägt sein dürfte.

Charttechnisch gibt es derzeit Unterstützung bei 2.080 $ und dann vor allem beim Tiefstkurs dieser Woche.

Angesichts der schnellen Reaktion der physischen Verbraucher, die auf die aktuellen Preissteigerungen sofort wieder mit Zurückhaltung reagiert haben, bleiben wir mittelfristig weiter skeptisch und rechnen, beginnend im zweiten Quartal eher mit fallenden Kursen.

Aus Südafrika gab es in den vergangenen Tagen keine neuen Nachrichten mehr, die Meldung vom letzten Freitag, dass die Minen mit fünf Prozent mehr Strom als bisher rechnen könnten, war mit der Preisbewegung zu Beginn dieser Woche weitgehend ein- und abgearbeitet.

Im benachbarten Zimbabwe kann es dagegen angesichts einer Inflationsrate von 100.000 Prozent und einer großen Menge anderer Probleme für Einwohner und ausländische Investoren kaum noch schlimmer kommen. Daran ändert auch ein neues Gesetz, dass die Verstaatlichung von Minen und Banken noch einmal forciert, herzlich wenig. In einer ersten Reaktion erklärten einige der im Land aktiven Minengesellschaften, dass sie trotz des Gesetzes ihr Engagement fortsetzen würden.


Palladium

Unsere im letzten Bericht - trotz der bis dahin schon wieder großen Kursverluste - geäußerte Skepsis bezüglich der weiteren Palladiumkursentwicklung hat sich zunächst als richtig herausgestellt. Das Metall wurde von 510 $ am letzten Freitag weiter auf 455 $ durchgereicht, bevor es zu einer Stabilisierung kam.

Allerdings kam auf diesem Niveau dann Kaufinteresse von verschiedenen Seiten auf; von Anlegern, die den Zug beim ersten Anlauf auf 590 $ je Unze verpasst hatten, aber auch von industriellen Anwendern, denen der Schreck über den plötzlichen Anstieg um insgesamt 40% in nur vier Wochen noch in den Knochen steckte.

Dies Käufe dieser beiden Gruppen brachten die Notierung dann seit Mitte der Woche wieder zurück auf knapp über 500 $ je Unze.

Kurzfristig wird das weiße Metall seine Impulse vom Platin und etwas eingeschränkt auch vom Gold erhalten. Damit scheint der Weg für eine weitere Erholung zunächst vorgezeichnet.

ABER, mittelfristig halten wir das Metall auch auf dem jetzigen Niveau schon für überbewertet und bleiben bei unserer Empfehlung, strategische Käufe erst zwischen 425 $ und 375 $ je Unze vorzunehmen.

Was die ETFs angeht, gab es in der letzten Woche angesichts des zeitweise gefallenen Preises neues Kaufinteresse. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum über 55.000 Unzen (fast zwei Tonnen) abgesetzt, die gesamte ausstehende Menge beträgt jetzt über 18 Tonnen.


Rhodium, Ruthenium, Iridium

Ein etwas höheres Rhodium-Angebot von zunehmend nervöser werdenden Händlern traf in den letzten Tagen auf eine leicht rückläufige industrielle Nachfrage. Dieser Umstand sorgte für eine nachgebende Notierung, sie fiel in den letzten 48 Stunden auf 9.100 $ - 9.300 $ je Unze.

Für strategische Käufe ist das jetzt erreichte Preisniveau unseres Erachtens immer noch zu hoch, vor allem auch deshalb, weil die Terminabschläge für längere Zeiträume vergleichsweise gering sind. Grund hierfür ist, das nur wenige Händler aktuell bereit sind, sich langfristige Liquidität auf dem aktuell extrem hohen Kassapreisniveau zu beschaffen.

Ruthenium und Iridium haben sich seit Freitag letzter Woche einmal mehr nicht verändert, sie handeln derzeit bei 400 $ - 440 $ (Ruthenium) und 420 $ - 460 $ für das Iridium.


© Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH












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