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OPEC & Iran: Eine spannende Woche am Ölmarkt steht bevor

21.11.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)
Ölpreise stabilisieren sich

Die laufende Handelswoche brachte eine gewisse Stabilisierung an den Ölmärkten. Die Volatilität dürfte aber bald wieder zunehmen, schließlich stehen in der nächsten Handelswoche zwei wichtige Termine in den Kalendern der Marktteilnehmer. Am 24.11. ist die Deadline in den Atomverhandlungen mit Iran, und am 27.11. gerät erstmals seit einigen Jahren das OPEC-Meeting besonders ins Blickfeld der Marktakteure.

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Das kleine OPEC-Einmaleins

Das Thema Rohöl wird derzeit eifrig diskutiert, daher wollen wir an dieser Stelle einige obskure Begriffe klären, die bisweilen durcheinander geraten: (1) Ölproduktion OPEC = Die tatsächliche Produktion von Rohöl innerhalb des Kartells (2) "Call-on-OPEC" - die von den Kunden bei der OPEC bestellte Menge an Rohöl.

Die Differenz der beiden Größen atmet via Lagerbestände und (3) OPEC offizielle Fördermenge: Das zwischen den OPEC-Mitgliedern vereinbarte Produktionsziel der gesamten OPEC, derzeit 30 mbpd. Weil von 1982 bis 2007 dieses Ziel für die einzelnen Länder veröffentlicht wurde, wird dies auch Förderquote genannt. Seit 2008 wird nur noch die Gesamtmenge publiziert.

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Was passiert am Abend des 27. November?

Saudi-Arabien hat seine Rolle als Swing-Produzent in den letzten Wochen nicht mehr wahrgenommen. Der dadurch - in Kauf genommene oder angestrebte - Preisverfall soll zum einen Druck auf die Förderung außerhalb der OPEC ausüben, da sich einige Investitionen zu den aktuellen Preisen wohl nicht mehr rentieren werden. Andererseits wird Druck auf die übrigen Kartellmitglieder ausgeübt, die ebenfalls ihren Beitrag zur Stabilisierung der Preise leisten sollen. Ob bereits eine offizielle Senkung der Förderquote beschlossen wird, ist hingegen fraglich. Allerdings dürfte der aktuelle Preisverfall nicht ohne jegliche Reaktion am 27.11. bleiben.

Ein formaler Schulterschluss mit Erklärungen zur Förderdisziplin dürfte das wahrscheinlichste Szenario sein. Unabhängig von der Rhetorik des Treffens ist entscheidend, ob auf die Worte Taten folgen und das überschüssige Angebot eingedämmt werden kann. In einem "main case" Konjunkturszenario wird die Nachfrage nach OPEC-Öl ("Call-on-OPEC") im kommenden Jahr über eine Mio. Barrel pro Tag unter der täglichen Fördermenge 2014 liegen. Da dies ein anspruchsvolles Unterfangen ist, dürften sich die Preise zunächst nicht nachhaltig erholen.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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