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Brent fällt unter 80 US-Dollar/Barrel - Nachrichtenlage unverändert

17.11.2014  |  Frank Klumpp (LBBW)
Ölpreise geben weiter nach

Die Ölpreise gaben in der laufenden Handelswoche weiter nach. Damit summieren sich die Verluste der Benchmark Brent im bisherigen Jahresverlauf auf nahezu 30%. In den letzten Wochen hatten wir an dieser Stelle die aktuelle Lage an den Ölmärkten ausführlich beleuchtet (17.10. "OPEC vor Preis-Marktanteils-Dilemma"; 24.10. "Saudi-Arabien ein Verbündeter der USA im Kampf gegen Russland?"; 07.11.2014 "Mehr Markt: Saudi-Arabien überlässt die Preisfindung der unsichtbaren Hand").

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An der grundsätzlichen fundamentalen Lage an den Ölmärkten hat sich indes nicht viel geändert: Der Markt ist üppig versorgt, die Nachfrage nach Rohöl im Allgemeinen wächst nur moderat, und die Nachfrage nach OPEC-Öl sinkt sogar dank der rasant wachsenden unkonventionellen Förderung in den USA. Mittlerweile ist es auch Konsens unter den Marktbeobachtern, dass Saudi-Arabien die Rolle als Swing-Produzent nicht mehr länger übernehmen möchte, um die Preise zu stabilisieren.

Vor diesem Hintergrund steht das OPEC-Meeting am 27.11. besonders im Fokus. Ob sich das Kartell auf eine formale Kürzung der Fördermenge einigen kann, bleibt offen.

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Al-Naimi gibt wenig Hinweise

Vor diesem Hintergrund stießen die ersten Äußerungen des saudischen Ölministers al-Naimi seit einigen Monaten auf besonderes Gehör. Er hatte anlässlich einer Konferenz in Mexiko betont, man wolle die Marktkräfte wirken lassen und den Ölpreis nicht politisieren. Dies ist insgesamt wenig überraschend, ließ den Ölpreis jedoch weiter abstürzen, weil Hinweise auf preisstabilisierende Förderkürzungen ausblieben.

Saudi Arabien dürfte darauf warten, bis sich bei strukturell tieferen Preisen unkonventionelle Förderprojekte außerhalb der OPEC nicht mehr lohnen. Hierzu gab der IEAChefvolkswirt Fatih Birol anlässlich der Präsentation des langfristige Ausblicks "World Energy Outlook" in London seine Einschätzung. Demnach dürften die Investitionen in US-Ölprojekte 2015 um 10% sinken, sofern die Preise längere Zeit auf dem aktuellen Niveau verharren.

Diese "comfort zone" dürfte jedoch nur eine "Atempause für Verbraucher" sein, in einigen Jahren seien aufgrund der geringeren Investitionen wieder steigende Preise zu erwarten. Insgesamt halten wir unsere vorsichtige Einschätzung gegenüber den Ölpreisen aufrecht, zumal am 24.11. (Deadline Atomstreit mit dem Iran) weitere Abwärtsrisiken drohen.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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