Kupfer - Neue Prognosen über die Kapazitätsentwicklungen


In der vergangenen Woche veröffentlichte die International Copper Study Group (ICSG) ihren halbjährlichen Ausblick bezüglich der Kapazitätsentwicklungen auf dem Kupfermarkt. Basierend auf den gegenwärtigen Projektentwicklungen bzw. den angekündigten Projektvorhaben errechnet die ICSG bis zum Jahr 2017 ein durchschnittliches Kapazitätswachstum in der Minenförderung von 6,9% bzw. 1,6 Mio. Tonnen pro Jahr.
Die weltweite Minenkapazitäten würden dann von 21,0 Mio. Tonnen im Jahr 2013 auf 27,5 Mio. Tonnen im Jahr 2017 steigen. In den letzten zehn Jahren betrug das durchschnittliche jährliche Wachstum 3,2% bzw. 0,5 Mio. Tonnen. Gegenüber der letzten Prognose hat die ICSG die Zahlen aufgrund zum Teil signifikanter Verzögerungen einzelner Projekte allerdings nach unten revidiert. Die Berechnungen auf der Raffinerieseite ergeben eine durchschnittliche jährliche Kapazitätszunahme von 2,5% bzw. 0,7 Mio. Tonnen auf 29,4 Mio. Tonnen im Jahr 2017.

Großteil der Zuwächse in 2016/2017
Mit 63% entfällt ein wesentlicher Teil der erwarteten Kapazitätszuwächse in der Minenförderung auf die Jahre 2016 und 2017. Aus regionaler Sicht steht Peru an vorderster Stelle. So steht die Expansion vorhandener bzw. die Entwicklung neuer Kupferminen in dem südamerikanischen Land für rund ein Viertel der zusätzlichen Gesamtkapazitäten. Nach Peru werden insbesondere aus Zambia, Chile, Mexiko und der Demokratischen Republik Kongo nennenswerte Kapazitätserweiterungen erwartet.
Darüber hinaus werden derzeit Minenprojekte in Ländern entwickelt, in denen bislang noch keine Kupfererze gefördert wurden. Dazu gehören beispielsweise Afghanistan, Ecuador, Griechenland und der Sudan. China plant auf der Raffinerieebene seine Expansion weiter fortzusetzen. Etwa 87% des erwarteten Zuwachses auf der Verarbeitungsseite entfällt auf das Reich der Mitte.

Preise sollten sich weiterhin seitwärts entwickeln
Noch herrscht auf dem Kupfermarkt ein defizitäres Angebot (389 Tsd. Tonnen bis April). Die Kapazitätsprojektionen sprechen jedoch für eine deutliche Zunahme der Produktion in den nächsten Jahren. Dabei zeigt die Revision der erwarteten Zuwachsraten allerdings auch, dass sich geplante Projekte oftmals verzögern oder nicht die geplante Größenordnung erreichen. Wir rechnen weiterhin mit einer tendenziell seitwärts gerichteten Preisentwicklung auf dem Kupfermarkt.

© Achim Wittmann
Investmentanalyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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