Mit Beginn des indonesischen Exportstopps für Nickelerze Mitte Januar 2014 sind die Nickelnotierungen rasant gestiegen. Ihren bisherigen Jahreshöchststand erreichten die Preise mit 20.955 USD/t Mitte Mai. Danach schloss sich eine Konsolidierungsphase an, die die Notierungen auf ihren aktuellen Stand von 18.436 USD/t führte. Damit notiert LME-Nickel 33% höher als zum Jahresanfang.
Der Durchschnittskurs für das Jahr 2014 liegt aktuell bei 16.956 USD/t. Während die indonesischen Exportrestriktionen den wesentlichen Preistreiber darstellten, sorgten darüber hinaus auch Spekulationen, dass das Nickelangebot aus Russland in Folge der Ukrainekrise beeinträchtigt werden könnte, für höhere Preise. Russland ist mit einem Anteil von 12% nach China der weltweit zweitgrößte Nickelproduzent.
Indonesischer Exportstopp hält an
Die Einigung der neuen indonesischen Regierung mit dem Kupferproduzenten Freeport über die Höhe der zukünftigen Exportsteuer hat Spekulationen im Hinblick auf eine mögliche Lockerung der Exportrestriktionen indonesischer Nickelerze ausgelöst. Auch wenn sich die neue indonesische Regierung gesprächsbereiter gegenüber den Bergbaukonzernen zu geben scheint, gibt es hierfür jedoch noch keinerlei Anzeichen. Gut ein Viertel der weltweiten Förderung entfällt auf indonesische Minen.
Das südostasiatische Land ist der größte Exporteur. Wichtigster Abnehmer ist China, das im vorigen Jahr rund 60% seiner Erz- und Konzentratimporte aus Indonesien bezog. Besondere Bedeutung haben die indonesischen Nickelerze bei der Produktion des sogenannten Nickel Pig Iron (NPI), einem ausschließlich in der chinesischen Edelstahlherstellung verwendeten Ersatz für Primärnickel. Marktschätzungen zufolge entfielen zuletzt mehr als die Hälfte der chinesischen Nickelherstellung und gut ein Viertel der weltweiten Produktion auf NPI.
Angebotsalternativen zunächst begrenzt
Der zweitgrößte Erzlieferant Chinas, die Philippinen, dürfte kaum in der Lage sein, das fehlende indonesische Angebot auszugleichen, zumal die Erze aus den Philippinen geringere Metallgehalte aufweisen. In anderen Regionen der Welt haben sich viele Minenprojekte, die in der Hochpreisphase 2007 angestoßen wurden, verzögert oder sind infolge des starken Preisverfalls verschoben worden.
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