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Tiberius Rohstoff-Research: Kommentar Februar 2013

13.03.2014
Kurssprünge auf breiter Front

Die Rohstoffmärkte verbuchten im Februar auf Indexebene einen der positivsten Monate der letzten Jahre. Der Dow Jones UBS Index (DJUBS) wies eine Performance von +6,23% auf. Noch besser entwickelte sich mit 6,75% der CRB-Index, in dem Kaffee der Sorte Arabica deutlich höher gewichtet ist als in den anderen Rohstoffindizes. Der Februar brachte Investoren erneut die positiven Diversifikationseigenschaften von Rohstoffen in Erinnerung, die die Aktienmärkte in Europa und USA, die im Schnitt +4% zulegten, erneut hinter sich ließen.

Betrachtet man die Liste der größten Gewinner, wird klar warum. Die Diversifikation durch Rohstoffe beruht zu wesentlichen Teilen auf der Möglichkeit von Angebotsschocks, die unabhängig von der Nachfrageentwicklung Preissprünge auslösen können. Auf der Nachfrageseite gab es im Februar keine Aufwärtsdynamik zu berichten.

Die Aufwärtstendenz der internationalen Konjunkturindikatoren schwächte sich leicht ab, wobei dies in den USA auch teilweise auf die überdurchschnittlich kalte Witterung zurückzuführen war. Dementsprechend zeigten die zyklischen Industrierohstoffe ohne angebotsspezifische Faktoren nur eine verhaltene Performanceentwicklung. Kupfer, Aluminium, Blei und Heizöl wiesen eine Wertentwicklung zwischen -0,2% und +2,05% auf.

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Die Angebotsschocks bei vielen Rohstoffen beruhten im Wesentlichen auf zwei exogenen Faktoren: der Wetterentwicklung in Brasilien und dem Krim-Konflikt in der Ukraine. Brasilien ist einer der Hauptexporteure von Kaffee, Sojabohnen und Zucker, deren voraussichtlicher Ernteertrag in unterschiedlichem Maße von der zu trockenen Witterung im Land beeinträchtigt wurde. Besonders betroffen waren die Anbaugebiete von Kaffee. Deutlich unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen führten zu einem Preisanstieg von +41,7%.

Eine extreme Trockenheit zu Jahresbeginn ist äußerst unüblich und die Situation verschlechterte sich dadurch, dass die wenigen vorhergesagten Niederschläge stets niedriger als erwartet ausfielen. Die Hauptanbauregion von Zucker war ebenfalls von der Trockenheit betroffen, jedoch fielen die Niederschlagsmengen dort etwas besser aus. Die Kombination aus zu erwartenden Ernteverlusten und der Eindeckung existierender Short-Positionierungen führten bei Zucker zu einem Preisanstieg von +11,4%.

Auch die Sojabohnenpreise wurden durch die Trockenheit in den südlichen Anbaustaaten Brasiliens und eine weiterhin hohe Nachfrage nach US-Lieferungen beeinflusst. Der ursprüngliche Erwartungswert von 88 bis 90 Millionen Tonnen Sojabohnen wurde im Verlauf der letzten Wochen auf aktuell 85 bis 87 Millionen Tonnen reduziert. Darüber hinaus wurden auch bei Mageren Schweinen eine Risikoprämie eingepreist, da die Ausbreitung des PED-Viruses in den USA und inzwischen auch in Kanada zu einer hohen Sterblichkeitsrate bei Ferkeln führt. Die Preise für Magere Schweine verzeichneten infolgedessen einen Preisanstieg von +12,7%.

Die Krise in der Ukraine und die Möglichkeit eines militärischen Eingreifens Russlands sorgten gleich bei einer ganzen Reihe von Rohstoffen für das Einpreisen einer geopolitischen Risikoprämie. Die Ukraine zählt zu den größeren Maisexporteuren, während Russland einer der wichtigsten Produzenten von Erdgas, Rohöl, Palladium, Nickel und Weizen ist.

Bis auf europäisches Erdgas verzeichneten alle diese Rohstoffe im Zuge der Zuspitzung in der Ukraine nachhaltige Kursgewinne. Bei Nickel sorgten der indonesische Exportstopp und steigende Pig-Iron-Preise in China für zusätzlichen Preisauftrieb. Bei Platin und Palladium kam noch die ungelöste Streiksituation in Südafrika hinzu, die die ohnehin schon bestehenden Angebotsdefizite in den letzten Wochen weiter vergrößerte.

Den kompletten Marktkommentar Januar 2013 können Sie hier downloaden.


© Tiberius Rohstoff-Research
Stuttgart, den 12.03.2014
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