US-Natural Gas wieder im Sinkflug


Während hierzulande der Winter auf sich warten lässt und milde Temperaturen vorherrschen, erlebten weite Teile der USA einen heftigen Wintereinbruch. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist die derzeitige Kältewelle die strengste seit 1994 bzw. 1996. Zahlreiche Temperaturrekorde der niedrigsten Höchsttemperatur für einzelne Tage wurden vor allem im Nordosten der USA, aber auch im Mittleren Westen unterschritten.
In diesem Umfeld legte die Gasnachfrage für Gebäudeheizung und Stromerzeugung kräftig zu, steigende Preise waren die Folge. Innerhalb weniger Wochen legte US Natural Gas Henry Hub von 3,50 USD auf 4,50 USD zu.

Lagerbestände sinken
In dieser Konstellation sind sinkende Lagerbestände die logische Konsequenz, zumal weitere Faktoren hinzukommen: Kohle- und Kernkraftwerke wurden kältebedingt abgeschaltet, und die Gasproduktion musste teilweise unterbrochen werden. Die landesweiten Lagerbestände fielen daher auch - ausgehend von einer überdurchschnittlich gut gefüllten Lagersituation - unter den 10-Jahresdurchschnitt. In der Woche vom 3. Januar fielen die US-Gaslager um 157 Mrd. Kubikfuß auf 2.817 Mrd. Kubikfuß (bcf) zurück.

Wetterlage entspanntsich wieder
Zuletzt entspannte sich die Wetterlage in den USA wieder, nachdem sich die arktische Luft auf den Rückzug machte. Die Gaspreise gaben daher entsprechend nach, der nächstfällige Future notierte zuletzt leicht oberhalb der 4,00 US-Dollar-Marke. Die jüngste Preisbewegung dürfte von spekulativen Marktteilnehmern noch verstärkt worden sein. Nach Angaben der CFTC ist die Anlegergruppe "Managed Money" derzeit mit knapp 135.000 Kontrakten long positionert.
Die Mehrheit der Spekulanten dürfte hier bereits Verluste aufweisen, weil die Positionen zu Preisen über 4,00USD aufgebaut wurden. Diese Schieflagen sollten bisher noch nicht abgebaut worden seinund könntenentsprechend für weiteren Angebotsdruck sorgen. Allerdings ist der Winter noch lange nicht vorbei, so dass weitere Nachfrageschübe nicht ausgeschlossen werden können. Sowohl aus technischer als auch aus fundamentaler Sicht hat sich jedoch um 4,50 USD eine nachhaltige Widerstandszone ausgebildet.

© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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