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Beschleunigte Weltkonjunktur und Ende des billigen Geldes

08.01.2014  |  Ole S Hansen (Saxo Bank)
Die Eurozone befindet sich laut Saxo Bank auf dem Weg der Besserung; 2014 könnte das Wachstum mit einer Zuwachsrate von 0,8 Prozent wieder in den positiven Bereich klettern. Doch die Aussichten für Deutschland und insbesondere Frankreich seien eher düster. So ist es Frankreich nicht gelungen, trotz gestiegener öffentlicher Ausgaben die Wirtschaft anzukurbeln. Die Inflationsrate ist in der Eurozone seit mittlerweile zwei Jahren rückläufig. Mit einer deutlichen Trendwende sei in diesem Jahr nicht zu rechnen. Insofern spricht immer noch viel für eine weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB, aller Wahrscheinlichkeit nach in Form eines neuen LTRO.

Steen Jakobsen, Chefvolkswirt der Saxo Bank, kommentiert den Ausblick: "Die Makroindikatoren waren lange nicht mehr so günstig. Erfreulich ist zunächst, dass dies den letzten Akt der Krise markiert. In den Jahren 2014/2015 wird der allmähliche Ausstieg aus der quantitativen Lockerung und der Politik des leichten Geldes stattfinden. Wir werden ein stabileres Wachstum erleben und - hoffentlich - einen echten Wandel. Die Welt ist derart aus dem Gleichgewicht geraten, dass es nur noch besser werden kann."


Aktien

Peter Garnry, leitender Aktienstratege bei Saxo Bank, betont, dass die Investition in Aktien nach wie vor Voraussetzung für deutliche Kapitalzuwächse sei. Das relative Re-Pricing zwischen Aktien und Anleihen werde sich auch 2014 fortsetzen, denn seit 1995 liege der Gesamtertrag bei Aktien gegenüber Anleihen noch unter dem Niveau der Aktienrisikoprämien. "Behauptungen, dass sich eine Aktienblase gebildet hat, sollte man keine Beachtung schenken. 2014 besteht die größte Gefahr eher darin, bei risikoreicheren Werten untergewichtet zu sein", so Peter Garnry.

Für 2014 prognostiziert die Saxo Bank einen durchschnittlichen Kursanstieg von 10 Prozent für internationale Aktien. Zu den "Top Picks" der Saxo Bank zählen u.a. General Electric, Microsoft und BNP Paribas.


Devisen

Der Markt gehe laut John J. Hardy, Leiter Devisenstrategie bei der Saxo Bank, davon aus, dass die Fed den Ausstieg aus dem QE ganz allmählich vollziehen und ihre Anleihekäufe stetig zurückschrauben wird. Im Ergebnis dürfte der US-Dollar deutlich an Boden gewinnen. Dieser Anstieg könnte laut Hardy sehr stark ausfallen, wenn die Märkte die Nerven verlieren sollten. Vor allem gegenüber den weniger liquiden G10- und Emerging-Market-Währungen könnte der Dollar zulegen, in geringerem Maße gegenüber Yen und anderen wichtigen Währungen.

Dazu John J. Hardy: "Im ersten Quartal 2014 wird man sich intensiv bemühen, den Devisenmarkt von der Politik des billigen Geldes zu entwöhnen. Die Eurozone könnte sich allerdings als Unruheherd erweisen: Sofern die EZB keine dezidierten Maßnahmen ergreift, um ihre Bilanz auszuweiten, ist mit erheblichen Ressentiments in den Ländern an der Euro-Peripherie zu rechnen."

Die Saxo Bank setzt im ersten Quartal 2014 vor allem auf folgende Positionen: long USD/CAD, long USD/JPY und long GBP/NZD.


Rohstoffe

Bei Rohstoffen stehe laut Saxo Bank ein weiteres schwieriges Jahr an, in dem die Preise weiter purzeln könnten. Mit rückläufigen Zuwachsraten in den Schwellenländern - nicht zuletzt China - hat sich die Nachfrageentwicklung auf relativ niedrigem Niveau eingependelt.

Am Energiemarkt müsse man zum ersten Mal seit langer Zeit die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das weltweite Angebot an Rohöl die Nachfrage übersteigen könnte. Dies liege zumindest teilweise am Anstieg der Ölförderung außerhalb der OPEC. Außerdem dürfte der Durchschnittspreis für Brent Crude weiter in Richtung USD 105 pro Barrel sinken. Nachdem der Goldpreis im Jahr 2013 zum ersten Mal seit 13 Jahren gefallen ist, ist die Saxo Bank im Hinblick auf seine Entwicklung im weiteren Jahresverlauf vorsichtig optimistisch. Im ersten Quartal dürfte der Goldpreis bei durchschnittlich USD 1,225 pro Feinunze liegen.

Ole S. Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank, kommentiert: "Übermäßige Wachstumserwartungen zu Beginn des Jahres bergen das Risiko, dass die Anleger die weitere Preisentwicklung vor allem bei Rohöl und Industriemetallen zu optimistisch einschätzen. Insofern könnte sich die starke Performance, die wir in den vergangenen drei Jahren jeweils im Januar erlebt haben, zunächst wiederholen, um dann durch eine gegenläufige Entwicklung im weiteren Quartalsverlauf wieder wettgemacht zu werden."


Den vollständigen Kommentar auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)


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