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OPEC-Meeting ohne Überraschungen - das Kartell gibt sich gelassen

07.12.2013  |  Frank Klumpp (LBBW)
Fördermenge bleibt unverändert

Das OPEC-Meeting am Mittwoch brachte insgesamt wenig Überraschungen; die seit Dezember 2011 beschlossene Fördermenge von 30 Mio. Barrel blieb unangetastet. Im kommenden Jahr wird das Kartell voraussichtlich weniger als 30 mbpd liefern, um den Ölmarkt in der Balance zu halten.

Aktuell ist das Gleichgewicht von folgenden Faktoren beeinflusst: So sind rekordhohe Angebotsausfälle zu beklagen, derzeit sind ca. 3 mbpd im Iran, Libyen, Irak usw. ausgefallen; laut Angaben der EIA so viel wie seit Beginn ihrer Datenreihe im Januar 2011 nicht mehr. Dass der Ölpreis dennoch nicht deutlich höher notiert, liegt daran, dass Saudi-Arabien in die Bresche sprang, und an rekordhohen Zuwächsen außerhalb der OPEC. Zwischen 2012 und 2014 dürfte dort das Ölangebot rund 2,4 mbpd zunehmen, während die OPEC selbst 1,4 mbpd weniger liefern dürfte. Außerhalb der OPEC sindes vor allem die USA, die dank Fracking-Projekten ihre Produktion mit einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 1 mbpd steigern.

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Dilemma der OPEC

Insgesamt sind die OPEC-Mitglieder mit dem aktuellen Ölpreis um 110 US-Dollar sehr zufrieden. Dennoch steht das Kartell vor dem Dilemma, Marktanteile zu verlieren (in unserem Szenario von fast 44% im Jahr 2008 auf 39% im Jahr 2014) oder einen Preisrückgang zu akzeptieren. Letzteres wäre die Folge, wenn die OPEC ihren Marktanteil verteidigen wollte, und andere höherpreisige Anbieter (z.B. kanadische Ölsande) auf der Angebotskurve aus dem Markt drängt.

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Die Situation hat - zumindest angebotsseitig - gewisse Parallelen mit den 80er Jahren: Zwischen 1980 und 1985 legte die Ölförderung in der Nordsee knapp 2 mbpd zu, während die globale Ölnachfrage um rund dieselbe Größenordnung zurückging. Ob die OPEC, allen voran Saudi Arabien, genauso wie damals mit kräftigen Förderkürzungen reagieren wird, halten wir zumindest für fraglich.

Auch einige Kartellmitglieder scheinen sich nicht um die fragile Marktbalance zu scheren. So äußerten sich die Ölminister Irans und Iraks während des OPEC-Treffens dahingehend, ihre Förderung um jeweils eine Mio. Barrel täglich steigern zu wollen. Das nächste OPEC-Meeting dürfte vor diesem Hintergrund spannender werden als das letzte - vor allem,wenn sich die aktuell hohen Förderausfälle wieder normalisieren. In der aktuellen Konstellation sind daher sinkende Preise wahrscheinlicher als steigende.

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© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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