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Neues Handelsgesetz beeinträchtigt Indonesiens Zinnexporte

06.09.2013  |  Thorsten Proettel (LBBW)
Bedeutender Rohstoff für die Elektroindustrie

Mit einem Jahresbedarf in Höhe von nur 360.000 Tonnen scheint Zinn im Vergleich zu anderen Basismetallen auf den ersten Blick relativ unbedeutend zu sein. Tatsächlich ist das hellweiße Metall aber ein wichtiger Rohstoff für die Elektroindustrie. Zusammen mit anderen Metallen dient es als Lötzinn zur Herstellung von Leiterplatinen, wobei ungefähr die Hälfte der weltweiten Nachfrage allein auf diese Anwendung entfällt. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist die Produktion von Weißblech für die Konservenindustrie.

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Chinesische Industrie von Zinnimporten abhängig

Nach Angaben des U.S. Geological Survey konzentrierte sich die Zinnförderung 2012 zu rund 74% auf China, Indonesien und Peru. Mit einem Abbauvolumen von 100.000 Tonnen nahm China demnach eine Spitzenstellung ein, wenngleich das Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr spürbar rückläufig war (siehe Chart).

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Hierzu beigetragen hat unter anderem die Schließung von mehr als 100 kleinen Minen und Verarbeitungsbetrieben entlang des Mekong aus Umwelt-schutzgründen. Die entstandene Lücke wird mit Importen gefüllt. Letztes Jahr betrugen sie gut 31.300 Tonnen, die knapp zur Hälfte aus Indonesien stammten. Doch in den kommenden Monaten könnte der Nachschub aus dem Inselstaat Schwierigkeiten bereiten.


Indonesien erschwert Zinnexporte

Bislang exportierte Indonesien vor allem Rohzinn, doch seit dem 1. Juli ist der Export von Barren mit einem Zinnanteil von weniger als 99,9% verboten. Die Regierung in Jakarta beabsichtigt mit diesem Schritt, die heimische Industrie zu Investitionen in die Verarbeitungskapazitäten anzuregen. Das Ziel ist es, sich von einem reinen Rohstoffanbieter zu einer Industrienation zu wandeln und so die "Wertschöpfungskette hochzuklettern".

Dass die Exporte vermutlich zunächst einbrechen und deshalb auch Deviseneinnahmen fehlen, wird dabei in Kauf genommen. Ähnliche Maßnahmen wurden von der indonesischen Regierung in den letzten Jahren bereits mehrmals ohne nachhaltigen Erfolg durchgesetzt. Die chinesischen Abnehmer dürften nun zumindest vorübergehend auf alternative Anbieter in der Region wie Malaysia und Vietnam zurückgreifen. Höhere Verfügbarkeitsaufschläge in Asien und eine zunehmende Preisdifferenz zum Handel in London, wo die Lager gut gefüllt sind, wären mögliche Folgen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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