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Ethanol und Lebensmittelpreise

04.05.2007  |  Redaktion
Ethanolhersteller im Mittleren Westen verwenden vier Gallonen Benzin um Mais in fünf Gallonen Ethanol zu verwandeln. Das klingt nicht wirklich nach einer überlebensfähigen Lösung gegen unsere Ölabhängigkeit.

Kevin Kerr berichtet von der Frontlinie des Ethanol-Booms von einer Farm in Knox, Indiana.

´´Mir mussten all die Ethanolanlagen ins Auge fallen, die entlang der Straße von Chicago nach Knox aus dem Boden schießen. Eine durchschnittliche Ethanolanlage verwendet ungefähr 100 Millionen Gallonen Wasser. Wenn man das noch zu dem hinzurechnet, was die Farmer in diesem Jahr brauchen, wenn sie anfangen, ihre Felder zu bewässern (zumindest die, die es sich leisten können) dann weiß man, dass wir es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Wasserknappheit zu tun haben.´´

´´Lawrence [der Besitzer einer Farm] zeigte mit ein gewaltiges Bewässerungssystem. Natürlich werden die meisten dieser Systeme mit Dieselbrennstoff oder mit Erdgas betrieben - meiner Meinung nach ein weiteres Problem, wenn die Preise für diese Rohstoffe in diesem Sommer in die Höhe schießen.´´

Der Ethanol-Boom hat mehr getan, als zusätzliche Kosten für die Farmer produziert, die sich schon heute verausgaben – er hat den Preis für Mais in den Himmel gejagt. Ein hilfsbereiter Leser wies darauf hin, dass man in seinem lokalen Lebensmittelladen zwei Kolben Mais für einen Dollar kaufen kann. Vor einem Jahr hätte man dafür noch zehn Kolben Mais bekommen.

Und wenn das auch eine Einbuße für das Grillfest im Hinterhof bedeuten kann, hat der Maispreis gleichzeitig den Preis der Tortillas verdreifacht – des Hauptnahrungsmittels in Mexiko.

Im Januar sind hundertausende Mexikaner gegen die steigenden Tortillapreise protestierend auf die Straße gegangen und haben die Regierung veranlasst, die Preise für Tortillas zu begrenzen, um die Inflation zu kontrollieren.

Selbst jetzt, mit Preiskontrollen, fällt es den Armen in Mexiko immer noch schwer, sich die Tortillas leisten zu können. Die Washington Post berichtet: ´´Eine durchschnittliche vierköpfige mexikanische Familie verbraucht ungefähr ein Kilo Tortillas am Tag. In einigen Gegenden Mexikos ist der Preis von 63 Cents im vergangenen Jahr auf zwischen 1,36 und 1,81 Dollar gestiegen.´´

In den USA sagen sogar die Erbsenzähler des Arbeitsministeriums, dass die Lebensmittelpreise für durchschnittliche Amerikaner schon heute fast doppelt so hoch sind, wie das, was sie im Jahr für Energie bezahlen. Könnte eine drohende heftige Steigerung der Maispreise diese Kosten noch weiter steigen lassen?

Was passiert, wenn dieser Trend andauert oder auch dann, wenn das hohe Preisniveau erhalten bleibt?


© Bill Bonner
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