• Mittwoch, 14 Mai 2025
  • 17:29 Frankfurt
  • 16:29 London
  • 11:29 New York
  • 11:29 Toronto
  • 08:29 Vancouver
  • 01:29 Sydney

Big, bigger, Rosneft!

04.12.2012  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Von nicht wenigen westlichen Branchen-Größen wurde der russische Öl-Gigant Rosneft in der Vergangenheit wegen seiner nicht ganz zeitgemäßen Förder-Technologie verlacht. Jetzt haben die Russen grünes Licht vom Kreml bezüglich der schon länger anvisierten Übernahme von TNK-BP erhalten. Durch diese Einverleibung wird Rosneft zum weltgrößten Öl-Konzern aufsteigen und es sollte einen nicht wundern, wenn manchen Konkurrenten künftig das Lachen im Halse stecken bleibt.


Übernahme teuer, aber stemmbar

Ganz preiswert wird die Übernahme für den russischen Energie-Riesen nicht. Aktuell beläuft sich der Wert des TNK-BP-Geschäfts auf rund 43 Millionen Euro. Rosneft selbst sieht einen Finanzbedarf im Zusammenhang mit der Transaktion von 45 Milliarden US-Dollar der aber durch einen bereits gewährten 30-Milliarden-Kredit größtenteils gesichert ist. Zudem war TNK-BP - zumindest unter der westlichen Führung in der Vergangenheit - ein hoch profitables Unternehmen. Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres generierte die Braut einen Cashflow von stattlichen 9,5 Milliarden US-Dollar. Rosnefts selbst trauen Analysten für 2012 einen Gewinn von 12,9 Milliarden US-Dollar zu. Unterm Strich kann es also keinen berechtigten Zweifel daran geben, dass die Russen sich den Deal leisten können.


Politische Risiken

Aber sollen Anleger die Rosneft-Aktie wegen der Übernahme gleich kaufen? Grundsätzlich ist das Papier unter Bewertungsgesichtspunkten (KGV im Bereich um fünf) und angesichts der hohen Profitablität (geringe Förderkosten bei vergleichsweise hohen Ölpreisen) kein uninteressantes Investment. Allerdings ist die günstige Bewertung selbstverständlich auch kein Zufall sondern das Abbild des enormen staatlichen Einflusses der russischen Regierung auf Rosneft. Dadurch wird der Konzern zwar bei der Vergabe von Förderlizenzen klar bevorzugt (private Konkurrenten wie Lukoil schauen da meist in die sprichwörtliche Röhre). Auf der anderen Seite behindert ein zu großer stattlicher Einfluss die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass erwirtschaftete Gewinne - ähnlich wie bei Gazprom - vornehmlich dazu diesen, der Kreml-Clique ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Aktionäre haben dann oft das Nachsehen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader



Der Rohstoff-Trader liefert Ihnen wöchentlich konkrete Empfehlungen für Rohstoff-Aktien sowie Zertifikate und Optionsscheine auf Gold, Silber & Co. Setzen auch Sie auf den Mega-Markt Rohstoffe u. testen Sie den Rohstoff-Trader unter www.rohstoff-trader.de/abo.htm
Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



© 2007 - 2025 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)