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Industriemetalle: Jähes Ende der Bleihausse

11.12.2007  |  Sven Streitmayer
Höchster Monatsverlust von Blei seit 1987

Unabhängig von den zu dieser Jahreszeit üblichen Wetterkapriolen dürfte der Monat November auch einige Akteure an den Basismetallmärkten in tiefe Depressionen gestürzt haben. Besonders hart trifft es in diesen Tagen die “Bleibullen“, denen der vergangene Monat den stärksten Preisrutsch (-17%) seit Beginn der Datenaufzeichnung 1987 bescherte. Bereits vor rund drei Monaten wiesen wir auf die exzessiven Bewertungen am Bleimarkt hin und warnten vor einer bevorstehenden signifikanten Korrektur der Bleipreise (vgl. Research Fokus 31.08.07). Damals lag die Vermutung nahe, dass Spekulanten den Bleimarkt künstlich verknappen, um so die Rallye der Bleipreise zusätzlich anzuheizen. Inzwischen hat sich das vorwiegend in Batterien eingesetzte Schwermetall, das noch Mitte Oktober ein neues Allzeithoch bei knapp 3.900 USD markierte, um 31% auf aktuell 2.700 USD verbilligt. Bereits im Vorfeld hatten sich die Blei-Lagerbestände deutlich von ihren Tiefstständen gelöst. Die Geschwindigkeit, mit dem dieser erste deutliche Lageraufbau seit Frühjahr 2007 erfolgte, bestätigt uns in der Ansicht, dass der Bleimarkt weniger knapp war als es die LME Lagerdaten lange Zeit vermuten ließen.

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Magellanmine vor Wiederaufnahme der Produktion?

Den Ausschlag zu der Trendwende am Bleimarkt gaben Spekulationen, wonach eine der größten Bleiminen der Welt, die westaustralische Magellanmine, nach einem nunmehr achtmonatigen Produktionsstopp im ersten Quartal 2008 die Arbeit wieder aufnehmen könnte. Nach Angaben der kanadischen Betreiberfirma Ivernia hat diese bei den Behörden zunächst um eine Aufhebung des Exportstopps für Blei gebeten. In der Mine wie auch in Lagerhäusern am Hafen von Esperance warten derzeit rund 28.000 Tonnen Rohblei auf die Verschiffung. Die Abwicklung dürfte nach Meinung von Ivernia bis zu vier Monate in Anspruch nehmen.

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Chinas Nettoexporte im Oktober leicht gestiegen

Im Zuge der neuen auf Energie- und Ressourceneffizienz ausgerichteten Rohstoffpolitik Chinas verhängte die Regierung in Peking im Juni eine 10%ige Exportsteuer auf raffiniertes Blei. Zugleich wurden die Steuererleichterungen für verarbeitete Bleiprodukte von 13% bzw. 8% auf nunmehr 5% gekürzt. In der Folge waren die Nettoexporte von Blei drastisch zurückgegangen. Derzeit diskutiert die zentrale Planungsbehörde Chinas über eine erneute Verschärfung der Handelsrestriktionen für Blei. Im Gespräch ist die Anhebung der Exportsteuer auf 15% im kommenden Jahr. Dies dürfte im Vorfeld der Steuererhöhung zu einer temporären Ausweitung der Bleiausfuhren Chinas führen, wie es bereits im Oktober der Fall war.

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© Sven Streitmayer
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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