Marktbericht Edelmetalle: Gold und Silber verdauen Gewinne


Der Comex Gold Future für Dezember stieg am Freitag um 60 US-Cents auf 1.772,70 US-Dollar pro Unze. Im Wochenverlauf ist der Kurs um 1,9 Prozent geklettert. Der Silber-Future, der in demselben Monat ausläuft, fiel jedoch um 0,4 Prozent auf 34,66 US-Dollar.
Der Oktober-Future für Platin verteuerte sich um 2,0 Prozent auf 1.713,70 US-Dollar, während der Dezember-Future für Palladium ein Plus von 1,5 Prozent auf 699,30 US-Dollar verzeichnete.
Geldflut treibt Edelmetallkurse
Nun ist die gute Nachricht also da, auf die die Gold-Bugs gewartet haben: Sowohl EZB als auch die US-Fed haben ihre Geldschleusen geöffnet. Dies dürfte auch ein hohes Inflationsrisiko mit sich bringen, von dem die Edelmetalle als klassischer Inflationsschutz langfristig profitieren werden.
Der langfristig positive Kurstrend scheint also klar zu sein. Interessant ist jedoch, welche Haken die Preise in auf absehbare Zeit schlagen werden, denn hier kündigt sich eine Korrektur an. Die kommerziellen Händler haben ihre Short-Kontrakte in der vergangenen Woche weiter ausgebaut. Hinzu kommt, dass Gold und Silber aktuell stark überkauft sind. Jetzt wäre auf jeden Fall eine Konsolidierung zu erwarten, damit die nötige Stärke für einen weiteren Anstieg gesammelt wird. Allerdings sind die positiven Nachrichten nun da und es bleibt offen, welche Meldungen die Edelmetallkurse künftig noch weiter in die Höhe treiben könnten. Aus diesem Grund ist die Gefahr von Gewinnmitnahmen drastisch gestiegen.
Gold und Silber unter wichtigem Widerstand
Ein neuer Long-Einstieg drängt sich aufgrund des extrem hohen Korrekturrisikos aktuell nicht auf. Stattdessen sollte ein Kursrücksetzer abgewartet werden, der sicher kommen wird.
Seit Oktober vergangenen Jahres befinden sich die Edelmetalle in einer Trading-Range. Bei Gold liegt sie zwischen 1.520,00 und knapp 1.800,00 US-Dollar, bei Silber zwischen 26,10 und 37,50 US-Dollar. Derzeit liegen die Kurse unter der oberen Begrenzung. Solange diese nicht überschritten ist, besteht noch die Möglichkeit, dass die Preise wieder einbrechen. Sollten es den Marktteilnehmern jedoch gelingen, die Kurse auch noch über diese wichtige Marke zu hieven, wäre der jüngste Anstieg als nachhaltig einzuschätzen.
Gold scheint aktuell unter Druck zu geraten. Kurzfristige Abgaben bis 1.760,00 oder 1.740,00 US-Dollar wären kein Beinbruch. Auch ein Test der Widerstandszone zwischen 1.700,00 bis 1.720,00 US-Dollar wäre möglich. Diese muss jedoch zwingend gehalten werden, damit es nicht zu einer ausgedehnten Korrektur kommt.
Solange sich Silber über 34,50 US-Dollar hält, ist mit einem weiteren Anstieg bis in den Widerstandsbereich zu rechnen. Erst bei einem Kurs unter 33,00 US-Dollar wäre der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen und weitere Abgaben zu erwarten.