Commodities Weekly: Marktkommentar


Aus Investorenperspektive bot der Frühlingsmonat März wenig Licht und viel Schatten. Im Ranking der von uns beobachteten Rohstoffindizes bildet der DJUBS mit einer Performance von -5,5% nach Rollkosten das Schlusslicht, gefolgt von LBBW Ex Food (-3,4%), S&P GSCI und LBBW Top 10 (jew. -3,1%). Positiv schnitt der marktneutrale LBBW Long Short (+2,9%) ab.
Energie:
Brent notiert nahezu unverändert in der bereits seit sechs Wochen bestehenden Trading Range zwischen 121 USD und 126 USD. Bei WTI kam es zuletzt zu Abschlägen, nachdem die US-Öllager mit über 7 Mio. Barrel das größte Wochenplus seit Juli 2010 verzeichneten. Auch in Cushing kletterten die Bestände um 1 Mio. Barrel auf 39,6 Mio. Barrel. Damit wurde der höchste Stand seit Mai 2011 erreicht. Entsprechend bleibt der Brent/WTI-Spread mit rund 19 USD auf einem sehr hohen Niveau. Wenig Neues gibt es von US-Erdgas.
Die Notierungen bröckelten weiter ab und erreichten das tiefste Niveau seit Februar 2002. Die Lagerbestände steuern jedoch weiter auf neue Rekordstände zu. Aktuell liegen sie rund 15% über dem bisherigen Rekordniveau für diese Jahreszeit aus dem Jahr 1983.
Industriemetalle:
Nach dem starken Auftakt in den ersten beiden Handelsmonaten präsentierten sich die Metallmärkte im März weitgehend richtungslos. In der zweiten Monatshälfte tendierten die Notierungen an LME und Co. leicht schwächer, womit sie sich von den zuletzt freundlichen Vorgaben an den internationalen Aktienbörsen abgekoppelt haben. Ursächlich hierfür ist aus unserer Sicht v.a. die derzeit herrschende Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Konjunktur und Rohstoffnachfrage in China.
Ähnlich wie die grassierende Rezessionsangst im Herbst 2011 halten wir die aktuelle Markteinschätzung zum Reich der Mitte für zu pessimistisch. Mit Blick auf die jüngste Entwicklung der einzelnen Metalle ragt insbesondere Nickel hervor, das momentan im Vergleich zum Gesamtmarkt ein Eigenleben führt. So sind die Preise des Legierungsmetalls in nur sechs Wochen um 20% eingebrochen und markieren damit ein neues Jahrestief. Trotz der derzeit schwächelnden Edelstahlkonjunktur erscheint der Preisrückgang überzogen, weshalb wir LME-Nickel über die gesamte Terminkurve (bis 2017 max. 17.900 USD/t) für günstig erachten.
© Sven Streitmayer
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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