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"Rohstoff-Hausse" ohne Ende?

12.11.2007  |  Marc Nitzsche
Insbesondere Öl und die Edelmetalle aber auch viele andere Rohstoffe sind gegenwärtig fest in "Bullenhand". Angesichts der kritischen Situation an den weltweiten Aktienmärkten erstaunt mich diese Tatsache doch etwas. Immerhin haben wir in diesem Jahr mehr als einmal gesehen, dass Rohwaren mitunter eine recht hohe Korrelation zu den Dividenden-Papieren aufweisen. Was also sind die Gründe für die aktuelle "Mega-Hausse" und - noch viel wichtiger - wie lange wird sie noch andauern?


Dollar-Schwäche als Kurstreiber!

Einen "Schuldigen" für die aktuelle „Rohstoff-Rallye“ vermag ich, schnell auszumachen: Meiner Meinung nach ist es der überaus schwache "Greenback". Da die meisten "Naturschätze" in US-Dollar gehandelt werden, führt die kontinuierliche Abwertung der Welt-Leitwährung dazu, dass Rohwaren für die Mitglieder anderer Währungsräume preiswerter werden. Hierdurch steigt die Nachfrage. Darüber hinaus schürt der schleichende Verfall des US-Dollars massive Inflationsängste, die ihrerseits die Attraktivität von Investments in Rohstoffen erhöhen. Schließlich gelten solche Anlagen gemeinhin als nahezu perfekter Schutz gegen Geld-Entwertung. Kein Wunder also, dass der Euro zum US-Dollar in dieser Woche auf ein neues Allzeithoch ansteigen konnte. Zur Stunde beschleicht mich irgendwie das Gefühl, dass am Devisen-Markt fast schon eine Art Endzeitstimmung gegenüber dem "Greenback" herrscht. Die letzten Optimisten scheinen zu kapitulieren und die fundamentalen Daten geraten immer mehr aus dem Blickfeld. Denn auch wenn ich kein großer "Fan" der Amerikaner bin, muss ich doch sagen, dass die Wirtschaft in Übersee robuster ist als es uns die Schwäche der Währung vorgaukelt. In der gegenwärtigen Phase mag es eventuell noch zu übertriebenen Reaktionen kommen. Aber wie heißt es doch so schön: Wenn die Nacht am schwärzesten ist, ist der Morgen nicht mehr fern. Das könnte auch für den US-Dollar gelten


Anzeichen einer "Blasen-Bildung"!

Nun aber zurück zu den Rohstoffen: Vor allem bei Öl und den Edelmetallen sehe ich gegenwärtig die reale Gefahr einer "Blasen-Bildung". Das Sentiment ist derart "bullisch", dass schon wieder abenteuerliche Kursziele herumgereicht werden. Fundamental vermag ich einem Ölpreis von fast 100 US-Dollar genauso wenig abzugewinnen wie Gold-Notierungen um 830 US-Dollar. Für mich steht daher völlig außer Frage, dass hier vornehmlich Spekulanten am Werk sind. Diese Annahme wird unter anderem auch durch einen Blick auf die CoT-Daten (Open Interest) der genannten Rohstoffe untermauert. Somit sind Korrekturen bereits absehbar. Und die werden umso heftiger ausfallen, je höher die Kurse im Vorfeld noch steigen.


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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