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Energie: Selektive Wahrnehmung bei Brent & Co.

15.10.2007  |  Frank Schallenberger
Im Zweifel aufwärts

Der Ölpreis ist in der abgelaufenen Woche weiter nach oben geklettert. Dabei ist das Sentiment momentan eindeutig so, dass “gute“ Nachrichten ignoriert werden. “Schlechte“ Nachrichten fungieren dagegen als Preistreiber. So wurde die wöchentliche Statistik der EIA einmal mehr zum Anlass genommen, die Preise weiter haussieren zu lassen. Tatsächlich gingen die Öllager in den USA in der ersten Oktoberwoche um 1,7 Mio. Barrel zurück; der Marktkonsens ging von einem Lageraufbau von 1,0 Mio. Barrel aus. Allerdings war es in den beiden Vorwochen jeweils zu einen unerwarteten Lageraufbau gekommen – beide Meldungen wirkten sich damals jedoch nicht auf die Preise aus.

Auch die Tatsache, dass die US-Öllager momentan immer noch um mehr als 22 Mio. Barrel oder 7,4% über dem 10-Jahresdurchschnitt liegen, wird vom Markt nicht gewürdigt. Schließlich wurde die “gute“ Nachricht der EIA ebenfalls ignoriert. Die tatsächlich knappen Benzinlager wurden zuletzt um 1,7 Mio. Barrel aufgestockt (Konsens -0,3 Mio. Barrel) und brachten etwas Entlastung für den Benzinmarkt.

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China-Faktor wird momentan überschätzt

Neben der zu starken Reaktion der Ölpreise auf die EIA-Statistik zeigt auch die jüngste Meldung aus Fernost, dass der Markt momentan auf einem Auge blind ist. Die chinesischen Ölimporte stiegen im September gegenüber dem Vorjahr um magere 1,5% auf 3,32 mbpd. Diese Rate ist die niedrigste seit fast einem Jahr. Eine Regression der chinesischen Importe mit dem Ölpreis über die letzten 10 Jahre zeigt, dass der Markt den China-Faktor momentan um 15 USD bis 20 USD pro Barrel überschätzt.

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Sorgt IWF für Entlastung?

Trotz des aktuell bullishen Sentiments am Ölmarkt bieten bereits die nächsten Tage einen weiterer möglichen Anlass, die Preise sinken zu lassen. Mit der Vorlage des “World Economic Outlook“ des Internationalen Währungsfonds am 17. Oktober könnte sich die Stimmung auch wieder etwas eintrüben. Immerhin wollen gut unterrichtete Kreise wissen, dass die Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft im Jahr 2008 von 5,2% auf 4,8% revidiert wird. Sollte sich dies bestätigen, sollten sich die Rekordstände bei Brent und Co. aus fundamentaler Sicht vorerst nicht halten lassen.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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