RTE Brüssel - (www.emfis.com) - Als Reaktion auf die jüngst noch einmal verschärften Ausfuhr-Beschränkungen für Seltene Erden seitens der chinesischen Regierung hat sich die Europäische Union (EU) dazu entschlossen, eigene Reserve-Bestände an Rare-Earth-Metallen aufzubauen.
Zwar ist das letzte Wort in der Angelegenheit noch nicht gesprochen, da China gegen ein erstinstanzliches Urteil der Welthandelsorganisation, welches für Export-Beschränkungen als illegal wertete, Berufung eingelegt hat. Das Reich der Mitte rechtfertigt die Beschränkungen vor allem mit Umwelt-Aspekten. Da aber eine ungehinderte Versorgung mit Seltenen Erden für Industrie-Nationen von enormer Wichtigkeit ist, will man sich in der EU offensichtlich nicht auf das Gericht verlassen sondern lieber selbst aktiv werden.
Abhängigkeit von China reduzieren
Und das ist auch vollkommen richtig. Denn wie man bereits seit längerem beobachten kann, nutzt China seine Quasi-Monopol-Stellung beispielsweise durch völlig unangebrachte Zölle gnadenlos aus. Abgesehen davon ist es für die demokratische Welt etwas grenzwertig, von einem Land mit der Regierung Chinas abhängig zu sein. Der Aufbau eigener Lagerbestände ist daher eigentlich schon längst überfällig
Russland, Afrika und Lateinamerika im Visier
Gefüllt werden sollen die Lagerhallen - neben Seltenen Erden aus dem Reich der Mitte, an denen man derzeit einfach kaum vorbei kommt - mit Rare Elements aus Russland, Afrika und Lateinamerika. Zwar ist der dortige Ausstoß derzeit vergleichsweise bescheiden. Doch in den kommenden Jahren werden zunehmend neue Minen vor allem außerhalb der genannten Staaten an den Start gehen. Da die EU keine Angaben zum Zeitfenster und zum genauen Umfang der Lagerstände gemacht hat, kann es gut sein, dass schlussendlich auch kanadische Seltene Erden Einzug in die Lagerhallen halten.
Fazit:
Bis jetzt haben die Preise für Seltene Erden die eingetrübten Konjunkturaussichten größtenteils ganz ansehnlich überstanden. Und das Vorhaben der EU wird ganz sicher nicht zu einer geringeren Nachfrage führen. Bis auf weiteres muss bei ausgewählten Seltenen Erden zwar mit Kursrückgängen gerechnet werden. Nichtsdestotrotz dürften die Preise tendenziell noch ein Weilchen hoch bleiben.
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