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Oil Markets Weekly

18.09.2007  |  Andy Sommer
Ölpreisentwicklung

Trotz des überraschenden Beschlusses der OPEC, die Ölproduktion zu erhöhen, und der Abwärtsrevision der Nachfrageprognosen durch die IEA haben die Ölpreise in der vergangenen Woche neue Rekorde markiert. WTI durchbrach zeitweise die 80 USD-Marke bis auf 80,36 USD, konnte dieses Niveau aber nicht behaupten. Hintergrund für die Fortsetzung der Rekordjagd waren Bombenanschläge auf sechs Pipelines in Mexiko, der Ausfall von drei USRaffinerien durch den Hurrikan Humberto und der erneute starke Rückgang der US-Rohöl-Lagerbestände. Außerdem haben wohl einige Marktteilnehmer die Output-Erhöhung der OPEC als Zeichen interpretiert, dass die Situation an den Ölmärkten doch ernster sei, als bislang vermutet.

Wir rechnen für die kommenden Wochen weiterhin mit einer Seitwärtsbewegung zwischen etwa 70 und 80 USD je Barrel. U.E. spricht insbesondere die Unsicherheit über die Auswirkungen der US-Subprime-Krise auf die Ölnachfrage gegen ein nachhaltiges Überschreiten dieser Bandbreite. Auch das Preismuster der vergangenen drei Jahre, in denen die Notierungen jeweils im Verlauf des dritten Quartals ihren Höhepunkt erreicht haben und danach deutlich zurückgingen, lässt das weitere Potenzial zunächst begrenzt erscheinen. Andererseits dürften die andauernde Sturmsaison im Atlantik und die Befürchtungen, die OPEC könnte zu spät auf den Anstieg der globalen Nachfrage im vierten Quartal reagiert haben, für Unterstützung sorgen.

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OPEC

Obwohl sich nahezu alle OPEC-Mitglieder in den vergangenen Wochen immer wieder gegen eine Erhöhung der Produktionsquoten ausgesprochen hatten, beschloss das Kartell am vergangenen Dienstag überraschend eine Anhebung der effektiven Förderung um 500 Tsd. bpd ab dem 1. November 2007. Da sich dieser Beschluss auf die aktuelle Förderung bezieht und die Mitgliedsstaaten zuletzt bereits 0,9 Mio. bpd über ihren vereinbarten Limiten produzierten, steigen die Quoten um 1,4 Mio. bpd. Auslöser des plötzlichen Sinneswandels dürften der zuletzt nochmals gewachsene Druck der Verbraucherstaaten (in Person des US-Energieministers und der IEA) sowie die jüngste Schwäche des USDollars, die die Kaufkraft der Produzentenländer beeinträchtigt, gewesen sein.

Allerdings wird der zusätzliche Output den Märkten frühestens Mitte Dezember zur Verfügung stehen, da die Vereinigten Arabischen Emirate angekündigt haben, Ende Oktober ihre drei wichtigsten Ölfelder für eine zwei- bis dreiwöchige Modernisierung außer Betrieb zu nehmen (Kapazitätsausfall von bis zu 810 Tsd. bpd) und die Verschiffung der zusätzlichen Ölmengen zu den Abnehmern vier bis sechs Wochen benötigt.

Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass die globalen Lagerbestände im vierten Quartal trotz des höheren Angebotes der 10 quotengebundenen OPEC-Staaten und der geplanten Kapazitätsausweitungen Angolas und des Irak fallen werden. Preisbestimmend wird jedoch sein, ob dieser Rückgang stärker als normal ausfällt. So sanken die Vorräte in den vergangenen Jahren im Schlussquartal regelmäßig (um durchschnittlich 780 Tsd. bpd), die Preise für Rohöl reduzierten sich in diesem Zeitraum dennoch - sowohl in 2004, als auch in 2005 und 2006.

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