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Ägypten und der Suezkanal

07.02.2011  |  Marc Nitzsche (Rohstoff-Trader)
Die globalen Nachrichten behandelten diese Woche überwiegend nur ein Thema: Ägypten. Es scheint, als taumelt ein arabisches Regime nach dem anderen. Das tunesische Staatsoberhaupt konnte dem Druck nicht mehr stand halten und floh ins Exil. Nun rebelliert das ägyptische Volk. Das Ziel ist, wie auch in Tunesien, der Staatschef soll sich zurückziehen und die Macht abgeben.

Es herrscht die Sorge, dass dies zu einem Trend werden könnte und somit zu weiteren Unruhen in den anderen arabischen Ländern. Die Unzufriedenheit in den meisten Staaten im nahen Osten ist hoch. Es herrscht eine hohe Arbeits- und Perspektivlosigkeit in der Gesellschaft. Deshalb kann es durchaus vorkommen, dass wir in den nächsten Wochen von Unruhen in Jemen hören könnten, jedoch sind da die möglichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft belanglos.


Die Bedeutung des Suezkanals

Der Sueskanal gehört zu den wichtigsten Transportrouten weltweit. Konflikte in dieser Region könnten zu einer Blockade oder einer Schließung des Kanals führen und hätten enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Schließung des Sueskanals kommen könnte, ist im Moment aber sehr gering. Die Stabilität Ägyptens würde dadurch nur noch mehr gefährdet werden.

Der Sueskanal ist 192 Kilometer lang und ermöglicht den Import von Rohöl und Waren nach Europa. Der Kanal wird pro Jahr ungefähr 20000 Mal durchfahren und sichert Ägypten eine Einnahme von knapp 5 Milliarden Dollar. Eine Fahrt kann bis zu 500000 USD kosten. Ausgerechnet in dieser Region finden die aktuellen Unruhen statt.

Eine Schließung des Kanals würde zu enormen Umwegen in den Schifffahrtsrouten führen. Schiffe müssten in solch einem Fall um Afrika (Kap der guten Hoffnung) fahren, was eine Extrastrecke von 9600 Kilometer entspricht und 2 Wochen länger dauern würde. Die zusätzlich anfallenden Kosten würden zwangsweise den Preis der importierten Waren und des Rohöls um ein Vielfaches nach oben treiben.

Die Sorgen über einen möglichen schlechten Ausgang der Unruhen kann man aktuell am hohen Preis des Rohöls Sorte Brent feststellen. Der März-Kontrakt für ICE Brent notierte diese Woche zeitweise knapp über 103 USD. Der steigende Preis lässt sich somit unter anderem auf eine steigende Unsicherheit zurückführen. Eine Stabilisierung der Lage in Ägypten würde höchstwahrscheinlich auch den starken Preisanstieg in Öl beruhigen.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader







Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de
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