USDA bestätigt gute Getreidequalität


In der letzten Woche kamen die Agrar Futures um zweistellige Verluste (wie in anderen Rohstoffsegmenten) herum, aber für eine freundliche Kursentwicklung hat es auch nicht gereicht. Zucker als einziger Wert mit einem nennenswert positiven Wochenergebnis (2,8%) konnte nur einen Bruchteil des scharfen Verlusts aus der Vorwoche kompensieren und ansonsten lieferten alle beobachteten Futures ein Minus. Der Mais Future kam mit einem Verlust von über 5% am stärksten unter die Räder und rutschte - ebenso wie der Weizen Future - auf ein neues Jahrestief. Neben dem freundlichen USD als "üblichem Sorgenkind" liefern einbrechender aktueller Absatz und fundamentale Entspannungssignale für das kommende Erntejahr zusätzliche Belastungen.

USDA bestätigt positive Ernteentwicklung
Das US Landwirtschaftsministerium bestätigt in seinem jüngsten Datenkranz den guten Zustand und Fortschritt im laufenden US Erntejahr. Sowohl im Vergleich zur Vorwoche als auch zum Vorjahr deuten die Verschiebungen der entsprechenden Prozentsätze auf steigende Qualität. Für Mais lauten die Sätze für die hohen Qualitätsanteile 15%, 61% und 20% (excellent, good und fair condition) im Vergleich zu 12%, 58% und 26% im Vorjahr. Für Winterweizen fielen die entsprechenden Veränderungen noch drastischer aus: Nach 9%, 36% und 27% wurden nun 14%, 51% und 26% genannt. Darüber hinaus wird man nicht müde, in den USA auf das quasi perfekte Wetter für Getreide hinzuweisen. Als Konsequenz scheinen die meisten Käufer in Erwartung weiter fallender Preise nur noch "von der Hand in den Mund" zu agieren. Der kombinierte Maisumsatz für die laufende und die kommende Kampagne fiel auf ein Siebenmonatstief.

Indien auf dem Weg zum Nahrungsmittelimporteur
Nach viel zu geringen Niederschlägen des Monsuns im letzten Jahr sieht es für Indien im laufenden Jahr sehr viel besser aus. Trotzdem erwarten Statistiker, dass Indien in fünf Jahren bereits zum großen Nahrungsmittelimporteur wird. Auf 4% der globalen Landfläche leben inzwischen knapp 20% der Weltbevölkerung und ein Ende dieses Trends ist nicht absehbar. Arbeitsplatzgarantien lindern insbesondere die Not der ärmsten 400 Mio. Menschen, aber deren Lebensmittelbedarf taucht damit als z.T. neuer Faktor in der Gesamtrechnung auf. Durch entsprechende Programme ließe sich zumindest der aktuell sehr schwache Ertrag im Vergleich zu anderen Staaten erheblich steigern.

© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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