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Marktausblick Nickel

19.01.2010  |  Sven Streitmayer (LBBW)
Dynamische Preisentwicklung im Jahr 2009

Im Vergleich zu anderen LME-Metallen fiel die Preisentwicklung am Nickelmarkt im Jahr 2009 zwar unterdurchschnittlich aus. Mit einem Anstieg von 71% (LME Cash) verzeichnete das überwiegend zur Legierung von Stahl eingesetzte Metall aber noch immer den höchsten Preiszuwachs seit 1988. Im Jahresverlauf präsentierte sich der Nickelpreis dabei einmal mehr extrem schwankungsanfällig. Ungeachtet der bereits begonnenen Erholungsrallye an anderen Metallmärkten markierte der Nickelpreis noch Ende März ein neues Jahrestief bei rund 9.400 USD/t. Direkt im Anschluss setzte eine dynamische Aufwärtsbewegung ein, in deren Zuge sich die Notierungen binnen 3½ Monaten auf über 21.000 USD/t (Jahreshoch) mehr als verdoppelten. Bis zum Jahresende tendierte der Nickelpreis - wiederum entgegen dem allgemeinen Markttrend - schwächer und schloss schließlich bei knapp 18.500 USD/t. Aktuell pendelt LME-Nickel in einer engen Tradingrange um 18.000-19.000 USD/t.

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LME-Lagerbestände erreichen Allzeithoch

Entgegen der ausgeprägten Preiserholung ist die fundamentale Lage am Nickelmarkt gleichwohl weiterhin durch hohe Überschüsse gekennzeichnet. Ein Spiegel hiervon sind die LME-Lagerbestände, welche im vergangenen Jahr um 102% auf den Rekordstand von knapp 160.000 t angewachsen sind. Dies entspricht mehr als 12% des jährlichen Weltverbrauchs von Nickel und stellt den größten Überschussbestand aller Basismetalle dar. Einschränkend sei hier jedoch angemerkt, dass ein Großteil der Börsenbestände (zeitweise bis zu 90%) in den Händen einiger weniger Marktteilnehmer ist und somit nicht zwangsläufig unmittelbar abgerufen werden kann. Letzteres ist u.E. nach auch der Grund, weshalb die Terminkurve von Nickel im vorderen Laufzeitenbereich trotz erdrückender physischer Überschüsse ein vergleichsweise schwaches Contango aufweist bzw. sogar kurzzeitig immer wieder in Backwardation notierte.


Rekordimporte Chinas stabilisieren den Markt

Ein wesentlicher Marktfaktor des vergangenen Jahres war die beispiellose Importnachfrage des weltgrößten Metallverbrauchers China. Wie Daten der chinesischen Zollbehörde zeigen, beliefen sich die Netto-Einfuhren von raffinertem Nickel von Januar bis November 2009 auf rund 210.000 t. Obwohl sich das Volumen im zweiten Halbjahr signifikant abschwächte, importierte die Volksrepublik damit mehr als in den beiden Vorjahren zusammen. Neben der rasanten Erholung der chinesischen Stahlindustrie, die bereits im Juni neue Produktionsrekorde zu vermelden hatte, war auch der massive Lageraufbau bei staatlichen und privaten Stellen ausschlaggebend für den enormen Importsog. So liegen in China derzeit schätzungsweise weitere 150.000 t Nickel auf Halde, die bei einem entsprechenden Preisniveau früher oder später wieder auf den Markt gelangen werden.

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