Edelmetalle: Dollar-Tief stärkt Gold & Co.


Die vergangene Woche stand auch auf den Edelmetallmärkten ganz im Zeichen des schwachen US-Dollars, der mit einem Kurs von knapp 1,38 USD einen neuen Tiefstand gegenüber dem EUR markierte. Vor allem Investoren mit USD-Assets agierten auf der Käuferseite, um sich gegen den schwindenden Außenwert der amerikanischen Währung abzusichern. Gold gewann per Saldo mehr als 13 USD und notierte gegen Wochenschluss knapp unter 670 USD je Feinunze (31,1 Gramm). Noch stärker war das Kursplus bei Silber, das rund 3% auf zuletzt 13,08 USD je Feinunze zulegen konnte. Platin kletterte erstmals seit Mai wieder über die Marke von 1.300 USD und notiert aktuell bei 1.313, wobei der Zuwachs mit ca. 1% am geringsten war.

Zeichen in Südafrika stehen auf Streik
Noch ignoriert der Platinmarkt die jüngste Entwicklung im südafrikanischen Tarifkampf. Der weltweit zweitgrößte Platinförderer Impala Platinum lehnte eine Erhöhung der Löhne für die Minenarbeiter über die zugesagten 8% ab und rief die staatliche Schlichtungsstelle an. Sollte es hier zu keiner Lösung kommen, stehen die Zeichen auf Streik und in den Platinpreis dürfte Bewegung kommen. Die Förderung von Impala machte 2006 mit knapp 58 Tonnen Platin immerhin mehr als ein Viertel des weltweiten Angebotes aus. Für die Goldminenarbeiter wurden die Verhandlungen dagegen auf den 23. Juli vertagt. Mit ihrem Angebot, die Löhne um 7% anzuheben, konnten AngloGold Ashanti, Gold Fields und Harmony Gold Mining die Gewerkschaftsvertreter nicht für sich gewinnen.

Gold auch zukünftig "sicherer Hafen"
Insbesondere Gold wird von den Marktteilnehmer immer wieder als sichere Anlage in volatilen Zeiten angesehen. Dem gelben Metal wird dabei abwechselnd eine Hedge-Eigenschaft gegenüber dem Aktienmarkt, Inflation und Wechselkursschwankungen des USD zugesprochen. Tatsächlich bewegt sich der Goldpreis seit ungefähr vier Jahren stets in dieselbe Richtung wie die Aktiennotierungen und weitgehend unabhängig von der aktuellen Inflationsrate. Dabei veränderten sich die Inflationserwartungen sowohl in Euroland wie auch in den USA in den letzten Jahren nur unwesentlich. Die positive Korrelation mit dem USD (auf Euro-Basis) ist dagegen auch im Zeitablauf erstaunlich stabil. Gold sollte sich deshalb auch zukünftig im Gleichlauf zum Kurs des Greenbacks entwickeln, wobei das aktuelle Dollarniveau eher für Nachholpotenzial spricht.

© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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