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Hat China sich an Rohstoffen "überfressen"?

03.08.2009  |  Rainer Hahn
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - China könnte in seiner Gier nach Rohstoffen übertrieben und seine Lagerbestände zu gut gefüllt haben. Was zu einer Abschwächung der Käufe und einer Preiskorrektur in der zweiten Jahreshälfte führen könnte. Dieser Meinung ist zumindest Nouriel Roubini, einer der führenden Wirtschaftsexperten weltweit, der zudem davon ausgeht, dass die globale Wirtschaftskrise bis zum Jahresende andauern wird.

Roubini, Professor an der New York University und einer der wenigen Ökonomen, der das Ausmaß der Wirtschaftskrise vorhergesagt hat, erklärte aber auch, er erwarte, dass sich die Preiserholung der meisten Rohstoffe Schritt für Schritt im Einklang mit einer Erholung des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde. Insbesondere im kommenden Jahr würden dann aber sowohl die Weltwirtschaft als auch die Rohstoffpreise wieder anziehen, so Roubine weiter.

Kurzfristig befürchtet er aber, dass China sich übernommen und möglicherweise mehr Rohstoffe eingelagert hat, als es selbst für das wieder starke Wachstum seiner Wirtschaft nötig ist. Das Reich der Mitte ist in einen wahren Kaufrausch verfallen, nachdem die weltweite Nachfrage nach Öl, Metallen und anderen Rohstoffen eingebrochen war und hat die einheimischen Lager mit allem gefüllt, was man von Australien über Afrika bis nach Kanada kriegen konnte.

So hat zum Beispiel eine in Staatsbesitz befindliches chinesische Firma einen Großteil der Aktiva von OZ Minerals für 1,4 Milliarden Dollar übernommen, einer der größten Minenfirmen Australiens. Und die ebenfalls dem chinesischen Staat gehörenden Chinalco ist nur knapp damit gescheitert, den Bergbauriesen Rio Tinto für mehr als 19 Milliarden Dollar zu übernehmen.

In der ersten Jahreshälfte 2009 hat China 1,8 Millionen Tonnen veredelten Kupfers importiert, was eine Steigerung um 160 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Und die Aluminium-Importe versechzehnfachten sich. Die chinesischen Käufe hatten einen großen Anteil daran, dass der Kupferpreis im laufenden Jahr sowohl in London als auch in Shanghai um rund 80 Prozent stieg. Bei Blei waren es ungefähr 70 und bei Zink rund 40 Prozent.

Das bedeute, dass nun das Risiko von Preiskorrekturen drohe, sollte China seine Käufe einschränken - als einer der Faktoren, die eine Korrektur der Rohstoffpreise, wie moderat diese auch ausfallen mag, herbeiführen könnten.
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