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Die Nachfrage trübt sich ein, aber auch das Angebot seitens der Nicht-OPEC-Länder

20.04.2009  |  Eugen Weinberg
Bisher haben sich die Rohölpreise in diesem Monat um die Marke von USD 50 je Barrel bewegt (siehe Grafik unten links). Nachdem die Preise seit Februar kontinuierlich angezogen hatten, hat sich nunmehr eine Phase der Preisstabilität etabliert. Bis jetzt haben wir lediglich sich widersprechende Signale hinsichtlich der Richtung der weiteren Preisentwicklung wahrnehmen können. Einerseits haben diverse Agenturen ihre Erwartungen zum Wachstum der Ölnachfrage nach unten revidiert, was negativ für die Ölpreise ist, da die Auswirkungen der OPEC- Angebotskürzungen auf die weltweiten Lagerbestände teilweise durch die schwächere Nachfrage kompensiert wird. Nichtsdestotrotz verhielten sich die Ölpreise stabil. Wir glauben, dass diese Phase der Preisstabilität teilweise darauf zurückzuführen ist, weil der Zusammenhang zwischen Ölpreis und US-Dollar- sowie Aktienmarktentwicklungen wiederhergestellt worden ist.

In diesem Wochenbericht untersuchen wir die letzten Anpassungen der Ölnachfrageerwartungen, die von der Internationalen Energie Agentur (IEA), OPEC, und dem US-Energieministerium (EIA) vorgenommen wurden und vergleichen diese mit unseren eigenen Erwartungen. Alle drei Agenturen haben kürzlich ihre Ölnachfrageerwartungen entsprechend der sich verlangsamenden Wirtschaftsaktivität nach unten revidiert. Wir möchten darauf verweisen, dass die IEA ihre Erwartungen für die Ölnachfrage im Jahr 2009 besonders stark nach unten revidiert hat und damit die Ansichten vieler Marktbeobachter bei weitem übertrifft. Allerdings entspricht diese extreme Korrektur der Erwartungen zumindest den eigenen BIP-Wachstumsprognosen.

Die IEA ist dafür bekannt, ihre Prognosen langsamer als viele andere Agenturen an veränderte Wirtschaftserwartungen anzupassen. Wir halten es durchaus für möglich, dass die Agentur derzeit die Ölnachfrageentwicklung, insbesondere für das vierte Quartal 2009, als zu pessismistisch einschätzt. Gerade in diesem Zeitraum erwarten viele Marktbeobachter einen starken Rückgang der Lagerbestände. In diesem Wochenbericht haben wir unsere Nachfrageerwartungen etwas angepasst, bleiben aber der Meinung, dass die Maßnahmen der OPEC ausreichen werden, die Lagerbestände zu reduzieren. Wir halten deshalb an unserer Prognose fest, dass der Preis für WTI Rohöl zum Jahresende 70 USD je Barrel erreichen wird.

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Die Nachfrageerwartungen verschlechtern sich

Während der letzten zwei Monate haben einige Agenturen, die Veränderungen am Ölmarkt vorhersagen, ihre Ölmarktprognosen erheblich revidiert. Insbesondere haben diese Agenturen deutliche Änderungen an ihren Prognosen zur erwarteten Rohölnachfrage vorgenommen. Diese Prognoseanpassungen reflektieren nicht nur die Veröffentlichung enttäuschender aktueller Daten, sondern auch die gesenkten Konjunkturerwartungen. In der Tabelle (siehe unten) sind die Prognosen der jährlichen Veränderungen der wichtigsten Komponenten des weltweiten Angebots und der Nachfrage von Rohöl für 2009 aufgeführt. Die Tabelle ist in die drei wichtigsten Agenturen, die Internationalen Energieagentur (IEA), die OPEC und das USEnergieministerium (EIA), unterteilt. Wir haben die aktuellsten Vorhersagen von diesem Monat mit den Vorhersagen vom Februar verglichen und wollen damit verdeutlichen, das innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums erhebliche Änderungen an den Prognosen vorgenommen wurden. Zum Vergleich haben wir unsere Prognosen mit eingefügt.

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In den letzten Monaten haben alle Agenturen ihre Prognosen zur erwarteten Nachfrage nach unten revidiert. Zu einem gewissen Grade scheinen sich die Agenturen einander mit den Prognoseanpassungen einholen zu wollen. So hat zum Beispiel die IEA seit längerem eine pessimistische Haltung zur chinesischen Ölnachfrage eingenommen. Die EIA und die OPEC haben hingegen erst in diesem Monat ihre Zahlen für China nach unten angepasst.





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