Während die aktuellen Annahmen der IEA zur Wirtschaftsentwicklung nunmehr besser mit den Konsensdaten (Analystenschätzungen ermittelt von Bloomberg) zusammenpassen, weichen die Ölnachfrageerwartungen der IEA im Vergeich zur Konsensspanne stark ab. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass die IEA in der Vergangenheit mit zu optimistischen Annahmen zur Wirtschaftsentwicklung gearbeitet hat und deshalb nunmehr einen überzogenen Nachfragerückgang prognostiziert. Die IEA hat also ihre BIP-Wachstumserwartungen nach unten revidiert und den in der Vergangenheit verwendeten Koeffizienten zwischen Veränderung der Ölnachfrage und des BIP beibehalten.
Zusammenfassend lässt sich folgendes festhalten: Es besteht das Risiko, dass die IEA für die Ölnachfrage zu pessimistisch ist und für das Jahr 2009 einen äußerst negativen Preisausblick hat. Wir gehen davon aus, dass es keine weiteren negativen Überraschungen bezüglich der Nachfrage geben sollte. Desweiteren gehen wir davon aus, dass der Nachfragerückgang bereits ausreichend eskomptiert ist. Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass die Kombination aus den OPEC-Kürzungen und einem stagnierenden Nicht-OPEC-Angebot ausreichen wird, um den Ölmarkt im Laufe des Jahres zu verknappen. Dies dürfte zur Verringerung der Lagerbestände beitragen und einen Ölpreisanstieg auf 70 USD je Barrel bis Ende 2009 hervorrufen.
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