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China: Erzpreise um bis zu 82% nach unten, wird jetzt Alu aufgekauft?

09.12.2008  |  Rainer Hahn
RTE - (www.emfis.com) - Für die internationalen Erzkonzerne wird das Jahr 2009 in ihrer Ertragsbilanz recht ungemütlich. Die chinesischen Stahlkonzerne verbuchen massive Rückgänge in der Stahlnachfrage und kündigen gegenüber den Erzlieferanten harte Preisverhandlungen an.

Die Stahlpreise sind inzwischen auf das Niveau von 1994 abgerutscht und in diesen Bereich wollen die chinesischen Stahlunternehmen auch den Erzpreis sehen. Eine Erholung sehen Analysten frühestens im zweiten Halbjahr 2009 und bauen dabei auf das 580 Mrd. US Dollar schwere Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung.

Wie angespannt die Lage in der Stahlbranche ist, zeigen die Zahlen von Chinas 71 großen Stahlwerken. Diese hatten zusammen im Oktober einen Nettoverlust in Höhe von 5,835 Milliarden Yuan eingefahren, so die China Iron and Steel Association (CISA). Es ist der erste Verlustmonat. Auf Basis der ersten zehn Monate, schlägt noch ein Nettogewinn in Höhe von 126,8 Milliarden Yuan zu Buche, was aber nicht einmal 1 Prozent über dem Vorjahr ist.

Gegenüber dem australischen Minenunternehmen Rio Tinto, soll inzwischen eine Senkungen um von bis zu 82 Prozent angekündigt worden sein. In diese Richtung gehen auch die Äußerungen von Shan Shanghua, Sekretär der China Iron and Steel Association.

Das bedeutet, dass sich die Erzpreise aus einem gegenwärtigen Bereich von 92,58 US Dollar pro Tonne auf 16,685 US Dollar pro Tonnen zu bewegen, dem Stand von 1994.

Damit würde China weit über die Prognosen der Australien und New Zealand Banking Group gehen. Diese hatte für die Erzproduzenten Cia. Vale do Rio Doce, Rio Tinto und BHP Billiton eine 50 prozentige Preissenkung für 2009 vorhergesagt. Laut Shan benötigen die Stahlunternehmen Chinas, bis Ende März, bei einigen bis Ende Mai, kein Erz. Die Lagerstätten seien mit über 100 Mio. Tonnen gut gefüllt. Rio Tinto teilte bereits mit, dass viele ihrer Erzabnehmer aus China ihre Einfuhren verzögert hätten.

Des Weiteren wollen die chinesischen Stahlproduzenten die jährliche Preisgestaltung beginnend mit dem 01. Januar und nicht wie bisher Beginnend mit dem April des jeweiligen Jahres. Weiterhin geht die Bestrebung in Richtung mehrerer Preisverhandlungen. Bisher wird diese einmalig für ein laufendes Kontraktjahr ausgehandelt.

Aber auch innerhalb Chinas sind Bewegungen am Metallmarkt. So gab Wen Xianjun, stellvertretender Vorsitzender der China Nonferrous Metals Industry Association bekannt, dass die Regierung den Kauf alle Arten von unedlen Metallen als Reserven und zur Steigerung der Inlandsnachfrage erwägt. Er forderte auch die chinesischen Banken auf, vor allem Aluminium als Investition und aufgrund des niedrigen Preises aufzukaufen.

Gegenüber Reportern sagte Wen: "Wenn ich Bankier wäre und das Geld hätte, ich würde Alu jetzt kaufen". Mit dieser Maßnahme könnte die Regierung den Druck von den Metallproduzenten nehmen, welche durch die schwache Nachfrage und fallenden Preisen massiv in die Knie gehen, so der Direktor der chinesischen Finanz-Forschungsinstitutes Zhang Liqun.
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