Millionenstrafe gegen Bananen-Kartell
16.10.2008 | 10:45 Uhr |
Hahn, Rainer
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Die EU-Kommission in Brüssel hat mehreren großen Bananen-Importeuren Bußgelder in einer Gesamthöhe von 60,3 Millionen Euro auferlegt, weil sie in den Jahren 2000 bis 2002 verbotene Preisabsprachen getroffen hatten.
Dole muss 45,6 Millionen Euro und das deutsche Unternehmen Weichert muss 14,7 Millionen Euro bezahlen. Chiquita entging einer Bestrafung, weil es als erstes Unternehmen zur Aufdeckung der Kartellabsprachen beigetragen habe.
Die Mitglieder des Kartells hatten die Preise für Bananen in acht Ländern abgestimmt. Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Luxemburg, die Niederlande, Österreich und Schweden waren davon betroffen. Der Verkaufswert der etwa 1,6 Millionen Tonnen Bananen in diesen Ländern im Jahr 2002 wird auf rund 2,5 Milliarden Euro geschätzt.
Die Importeure setzten jeden Donnerstagmorgen ihren Referenzpreis für die folgende Kalenderwoche fest. Zuvor wurden in Telefongesprächen die Preisabsichten der einzelnen Unternehmen diskutiert und ausgehandelt.
Wie EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, "geben die europäischen Verbraucher für Bananen jedes Jahr erhebliche Summen aus. Es ist nicht hinnehmbar, dass Unternehmen auf diese Weise Preise absprechen und die betroffenen Unternehmen müssen nun erfahren, dass die Kommission ein solches Verhalten nicht tolerieren wird."