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Hohes Potential mit Seltenen Erden - Interview mit Arafura Resources

18.12.2007 | 7:51 Uhr | Rohstoff-Spiegel
Seit einiger Zeit findet sich in immer mehr Publikationen aus dem Rohstoffbereich, aber auch aus dem Bereich der Autoindustrie und regenerativer Energien der Begriff der Seltenen Erden beziehungsweise der Rare Earth Elements (REE). Zu den Metallen der Seltenen Erden gehören zunächst einmal alle chemischen Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems (mit Ausnahme des Actiniums) und die anthanoide. Nach den Definitionen der anorganischen Nomenklatur heißt diese Gruppe chemisch ähnlicher Elemente Seltenerdmetalle. REE finden dabei immer mehr Einsatzgebiete in aktuellen - und Zukunftstechnologien. Das besondere am REE-Markt ist, dass REE praktisch nur in China abgebaut werden und China damit den Markt für REE zu über 90% dominiert. In jüngerer Zeit gelang es jedoch unter anderem in Australien und Nordamerika neue, wirtschaftliche REELagerstätten ufzuspüren. Eine dieser Firmen, die im australischen Outback eine REE-Produktion in Gang bringen will, ist Arafura Resources. Dem Rohstoff-Spiegel gelang es im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung in Frankfurt sowohl Arafuras CEO und Managing Director Alistair Stephens, als auch CFO Gavin Lockyer und Projektentwickler Steven Mackowski zu ihrem Unternehmen, dem Verhältnis zu China und der weiteren Entwicklung der REE-Branche zu befragen.

Rohstoff-Spiegel: Was ist für Sie das Spannende an den so genannten Rare Earth Elements?

Arafura Resources: Wir haben uns für die Exploration und den Abbau von REE entschlossen, da wir einen weiterhin steigenden Bedarf an diesen Elementen erwarten. So wird zukünftig beispielsweise mehr und mehr Neodym für Elektromotoren in Hybrid-Fahrzeugen verwendet werden. Darüber hinaus werden mehrere Elemente bereits jetzt in Katalysatoren verbaut. Weitere Beispiele finden sich in Batterien (Lanthan), LCD-Monitoren (Europium, Terbium, Yttrium) oder in Form von Neodym und Samarium in Notebooks und den Motoren von Windkraftanlagen. Hinzu kommt noch, dass allein China aktuell über 90% der gesamten REE abbaut und nur eine begrenzte Menge exportieren will und kann, um nicht die eigenen Wirtschaft zu gefährden.

Rohstoff-Spiegel: Wenn China den REE-Markt derart dominiert, muss man da nicht Angst haben, dass Firmen wie Arafura Resources durch Preismanipulation oder andere Schwierigkeiten gar nicht erst an den REE-Markt gelassen werden?

Arafura Resources: Nein, China dominiert zwar den Markt für REE, wird aber in ein bis zwei Jahren - auf Grund seines eigenen Bedarfs - die Ausfuhren von REE auf einem bestimmten Niveau einfrieren oder gar verringern. Dies wird den Preis zwangsläufig in die Höhe treiben, da der gesteigerte Bedarf der restlichen Welt nicht mehr gedeckt werden kann.



Rohstoff-Spiegel: Wie sieht aus Ihrer Sicht also die Entwicklung der Preise für REE aus?

Arafura Resources: Die Preise werden in erster Linie davon abhängen, wie viel China für seine eigene Wirtschaft benötigen wird und damit verbunden überhaupt noch exportieren wird können. Zweitens gibt es für REE keinen geregelten Markt, da nahezu alle Geschäfte vertraglich zwischen dem jeweiligen Produzenten und dem Abnehmer vereinbart werden. Das bringt uns in die Lage, dass wir die Preise nicht diktiert bekommen, sondern dass wir die Preismacher sein werden.

Rohstoff-Spiegel: Ihr Hauptprojekt “Nolans“ liegt etwa 130km nördlich von Alice Springs in Australiens Northern Territory. Als wie wichtig erachten Sie die Tatsache, dass Sie ein derart großes REE-Vorkommen auf dem australischen Kontinent besitzen?

Arafura Resources: Das Projekt liegt infrastrukturell recht gut, alle potentiellen Märkte sind leicht zu erreichen, benötigte Energien sind relativ unkompliziert zu beschaffen. Für uns ist es wichtig, dass wir über einen längeren Zeitraum produzieren können und in der Lage sein werden, unsere Produktion zu steuern. Das bedeutet, wir werden mit Hilfe einer auf einem Modulsystem basierenden Verarbeitungsanlage unsere Produktion je nach den gegebenen Marktverhältnissen steuern können. So werden wir mit einer jährlichen Produktionsrate von 10.000 Tonnen REO beginnen und diese in 10.000er-Schritten bis auf 50.000 Tonnen pro Jahr erweitern, oder, wenn nötig auch wieder in diesen Schritten herunterfahren können.

Rohstoff-Spiegel: Fallen auf Nolans noch weitere Ressourcen an?

Arafura Resources: Neben REE findet man auf Nolans auch Phosphor, sowie Calciumchlorid und Uran, welches wir zunächst herausfiltern müssen, um an die anderen Mineralien zu gelangen.

Rohstoff-Spiegel: Ist momentan ein Bohrprogramm auf dem Weg?

Arafura Resources: Ja, wir sind gerade dabei verschiedene Areale zu untersuchen und mittels Bohrungen die aktuell 18,6 Mio. Tonnen erzhaltigen Gesteins zu erweitern und in eine neue Ressourcenschätzung einfließen zu lassen. Des Weiteren wollen wir in Kürze unsere als “inferred“ und “indicated“ ausgewiesenen Ressourcen in die Kategorie “measured“ heraufstufen.

Rohstoff-Spiegel: Welche Recovery Rate darf man auf Nolans erwarten?

Arafura Resources: Bei den REE werden wir eine Recovery Rate von circa 83% und bei Phosphor von etwa 80% haben. Zum Vergleich: der Durchschnittswert von chinesischen Minen liegt bei lediglich 10 bis 40%.

Rohstoff-Spiegel: Sie haben in 2007 eine Feasibility Study veröffentlicht, die von einem Produktionsstart in 2011 und einer vollen Produktion ab 2013 ausgeht. Dabei wird man im Tagebaubetrieb über 20 Jahre lang durchschnittlich etwa 750.000 Tonnen Gestein jährlich abbauen können. Die Investitionskosten hierfür liegen bei geschätzten 750 Mio. AUD. Welche Pläne haben Sie, um diesen Betrag zu finanzieren?

Arafura Resources: Die Kosten für die Verarbeitungsanlage und das benötigte Equipment liegen bei 450 Mio. AUD, 180 Mio. AUD sind für die anfangs benötigten Chemikalien veranschlagt und 120 Mio. AUD für weitere Anschaffungen und als Puffer. Konkrete Pläne wollen wir vor Abschluss einer Bankable Study nicht veröffentlichen. Wir rechnen aber grob damit, dass etwa 30% dieses Betrages per Kredit finanziert werden wird, ein kleinerer Teil durch Beteiligung der Aktionäre und der überwiegende Teil durch einen JV-Partner.

Rohstoff-Spiegel: Gibt es zu diesem möglichen Joint Venture Partner schon etwas Näheres zu vermelden, gegebenenfalls eine chinesische Firma?

Arafura Resources: Nein, wir haben zwar exzellente Verbindungen und ein gutes Verhältnis zu chinesischen Firmen und zu China allgemein, wollen aber kein JV mit einer Firma aus dem Reich der Mitte eingehen. Was sind die nächsten wichtigen Schritte für Nolans? Zunächst einmal die angekündigte Ausweitung der Ressourcenschätzung Anfang bis Mitte 2008. Darüber hinaus werden wir ab 2008 mit Hilfe einer Pilotverarbeitungsanlage, die übrigens mit 3,3 Mio. AUD durch das Commonwealth Government Commercial Ready Program der Regierung bezuschusst wird, einige Testläufe absolvieren. Der dritte wichtige Meilenstein wird der Abschluss der Bankable Study bis Mitte 2009 sein.

Rohstoff-Spiegel: Auf Ihrem Hammer Hill Nickel-Projekt haben sie ein JV mit Mithril Resources, in das im Dezember 2007 BHP Billiton als großer Partner eingestiegen ist. Was erwarten Sie sich von BHP Billiton und dem Projekt im Allgemeinen?

Arafura Resources: Der Einstieg von BHP Billiton zeigt uns ein gewisses Vertrauen von BHP Billiton gegenüber uns und unserem Projekt. Wir erwarten uns dadurch ein aggressives Bohrprogramm und die Ausweisung eines neuen großen Nickel-Feldes, welches wir auf Hammer Hill vermuten.

Rohstoff-Spiegel: Wie steht es um Ihre anderen Projekte?

Arafura Resources: Bei Aileron/ Reynolds-Range sind wir gerade mit geophysischen und allgemeinen geologischen Arbeiten beschäftigt. Auf Frances Creek/ Mt. Porter existiert bereits eine Ressource von mindestens 53.000 Unzen Gold, die wir mit Hilfe einer benachbarten Verarbeitungsanlage in Zukunft abbauen könnten. Wir planen dies entweder selbst zu tun oder zusammen mit einem JV-Partner. Auf Jervois gibt es eine Eisenerzund Titan-/ Vanadium-Ressource, deren Größe noch genauer definiert werden muss. Die Eisengehalte liegen dabei bei bis zu 70% und die Vanadiumanteile bei bis zu 1,5%. Auch hier werden wir eventuell einen JV-Partner mit ins Boot holen. Auf Kurinelli / Davenport West existiert eine 2,5 km lange Struktur, die auf Gold hinweist. Hier werden wir noch einige Testbohrungen durchführen, bevor wir uns um einen etwaigen Partner bemühen.

Rohstoff-Spiegel: Wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Regierung beschreiben? Welche Veränderungen erwarten Sie durch den Regierungswechsel?

Arafura Resources: Zunächst einmal ist für uns hauptsächlich die Regierung des Northern Territory zuständig. Auch hier hat es in letzter Zeit einige einschneidende Veränderungen im Regierungsapparat gegeben. Allerdings wird der ehemalige Minenminister Australiens neuer Präsident des Northern Territory werden, was uns sehr positiv stimmt. Von der Regierung in Canberra erwarten wir keine größeren Probleme, da man sich über die Bedeutung von REE im Klaren ist.

Rohstoff-Spiegel: Wie sieht es mit den Ureinwohnern aus?

Arafura Resources: Sehr gut, wir haben einige Angestellte aus den Reihen der Aborigines. Sie werden ständig von uns über alle Details informiert und sind selbst sehr am Bergbau interessiert. Alle sind überaus optimistisch.

Rohstoff-Spiegel: Wie steht es um Ihren Cashbestand?

Arafura Resources: Wir haben aktuell rund 20 Mio. AUD in der Kasse. Dazu kommen noch 2,5 Mio. AUD Bankguthaben, über die wir zusätzlich verfügen können und circa 10 Mio. Optionen, die noch einzulösen sind.

Rohstoff-Spiegel: Wollen Sie Ihr Portfolio mit weiteren Projekten im Northern Territory vergrößern?

Arafura Resources: Das ist ganz klar unsere Philosophie. Aktuell bemühen wir uns um ein etwa 200km² großes Gebiet namens Angela and Pamela südlich von Alice Springs, das momentan von der Regierung zur Exploration ausgeschrieben ist. Dieses beherbergt Uranvorkommen und soll 2008 vergeben werden. Wir denken, dass unsere Chancen auf den Erhalt der Lizenzen nicht schlecht stehen.

Rohstoff-Spiegel: Warum sollte man momentan in Arafura Resources investieren?

Arafura Resources: Arafura wird in naher Zukunft einen Nischenmarkt innerhalb des Rohstoffsektors besetzen. Die Mine auf Nolans garantiert nach heutigem Stand eine Produktionsdauer von mindestens 20 Jahren. Dabei werden auf Grund beschriebener Situation des REE-Marktes, die Margen im Vergleich zu anderen Materialien sehr hoch, und der Verkauf wegen des erhöhten Einsatzes von REE in Zukunftstechnologien, gesichert sein. Diesen Ausblick realisieren auch immer mehr institutionelle Investoren, wie zum Beispiel die Oceanic Group, die sich erst kürzlich mit einer größeren Position in Arafura eingekauft hat. Das Interesse an REE steigt und damit auch die Bereitschaft in entsprechende Projekte und Firmen zu investieren.


© Rohstoff-Spiegel






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