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Palmöl: Rohstoff der Zukunft oder Regenwald-Vernichter?

25.04.2008 | 15:45 Uhr | Hahn, Rainer
RTE EMFIS.COM - BNP Paribas hat ein neues Zertifikat an den Markt gebracht - das S-BOX BNP Paribas Asian Plantation Performance-Index Zertifikat (WKN: BN1W3L). Es bildet den S-BOX BNP Paribas Plantation Index ab, der neun Aktien großer asiatischer Plantagen-Betreiber enthält. Dieses neue Produkt bietet dem Anleger die Möglichkeit, sowohl auf eine Erholung an den Asien-Märkten als auch auf eine Fortsetzung des spektakulären Agrar-Booms zu setzen.

Bei den ausgewählten Unternehmen handelt es sich durchwegs um etablierte und wachstumsstarke Palmöl- und Kautschuk-Erzeuger mit hohen Substanzwerten, sowie um Großhandelsunternehmen, die am Markt für Fernost-Agrarprodukte über eine ausgezeichnete Position verfügen.

An den Märkten für Agrarprodukte hat sich eine dramatische Wende vollzogen. Die weltweiten Anbauflächen nehmen kaum noch zu, und auch dem Wachstum der landwirtschaftlichen Produktivität sind enge Grenzen gesetzt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln rapide an. Insbesondere in Asien, wo 40 Prozent der Weltbevölkerung leben, wächst der Wohlstand - und damit der Nahrungsmittelbedarf - kontinuierlich. Hunderte Millionen Inder und Chinesen wollen und können sich besseres Essen leisten und kaufen die globalen Getreidespeicher leer. Bei Reis und Weizen wird erstmals seit Jahrzehnten wieder eine globale Knappheit befürchtet. Auch im Westen rechnen die Großbrauereien und Lebensmittelerzeuger inzwischen damit, möglicherweise bald ihren Grundstoffbedarf nicht mehr abdecken zu können. Indessen gehen in den Entwicklungsländern die Menschen wegen gestiegener Reis- und Mehlpreise scharenweise auf die Straße.

Einer der wichtigsten Agrar-Grundstoffe ist Palmöl. Aus ihm werden hochwertige Speiseöle und -Fette, und zunehmend auch Kraftstoffe zur klimaschonenden Energieproduktion gewonnen. Auch beim Palmöl ist der weltweite Bedarf in den letzten Jahren rapide gewachsen; die Notierungen an den Terminbörsen haben sich vervielfacht. 2001 lag der Weltverbrauch laut der Food and Agriculture Organisation noch bei 25,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Bis 2030 dürfte sich der Verbrauch laut Schätzung dieser Einrichtung auf 54,2 Millionen Tonnen mehr als verdoppeln. Auch hier war es zuletzt vor allem die zusätzliche Nachfrage der chinesischen Privathaushalten nach Speisefett, Seifen und Kosmetika, die die Preise nach oben getrieben hat. Daneben wird der Rohstoff aber vermehrt auch in westlichen Kraftwerken und Automotoren verfeuert.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Agrarprodukten kann die Produktion von Palmöl nicht ad hoc gesteigert werden. Zwar werden zur Zeit umfangreiche Flächen zum Anbau neuer Ölpalmen gewonnen. Es dauert aber mindestens sieben Jahre, bis eine Ölpalme überhaupt erste Erträge abwirft. Da die Nachfrage in den vergangenen Jahren stagnierte, wurde bisher kaum in neue Anbauflächen investiert. Die Anlage von neuen Plantagen geht jetzt also mit einer erheblichen Verzögerung vor sich. Gleichzeitig dürfte der Protest vieler westlicher Regierungen und Umweltschutz-Organisationen gegen Regenwald-Rodungen dazu beitragen, dass hier mittelfristig zurückhaltender vorgegangen werden muss.

Eine ganz neue Bedeutung hat Palmöl in den letzten Jahren als Energieträger gewonnen. Es ähnelt seinem chemischen Aufbau nach den mineralischen Ölen und kann deshalb in den meisten Fällen unbedenklich herkömmlichen Kraftstoffen beigemischt werden. Die Reduzierung des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid ist für die Regierungen der meisten Industrienationen in den letzten Jahren zur obersten Priorität geworden.

Selbst die USA haben sich zuletzt dazu bekannt, in großem Stil die Verbrennung von Benzin und Diesel durch den Einsatz von Bio-Treibstoffen ersetzen zu wollen. Die Mengen an alternativen Grundstoffen, die für diese Programme zur Verfügung gestellt werden müssen, sind enorm. Der weltweite Öl-Verbrauch lag zuletzt bei rund 85 Millionen Barrel pro Tag. Der Nachfrage- und Substitutionsdruck, den diese Entwicklung in den kommenden Jahren auf die Preise für alle Agrarprodukte ausüben wird, lässt sich derzeit noch gar nicht abschätzen.

In den vergangenen Monaten ist der Einsatz von Biodiesel als Ersatztreibstoff zunehmend in die Kritik von Umweltschutzverbänden geraten. Der Vorwurf lautete, dass die Pläne der westlichen Regierungen zwangläufig zu einer Verschärfung von Nahrungsmittel-Engpässen und zu zunehmenden Urwald-Rodungen führen müssten. Beide Argumente dürften größtenteils zutreffen. Mittelfristig wird die Verfeuerung von Biodiesel in Kraftwerken und Motoren dennoch massiv zunehmen, wenn die Nationen des Kyoto-Protokolls ihre anspruchsvollen Klimaziele auch nur ansatzweise erfüllen wollen.

Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass der Anbau und Verbrauch von Biodiesel (aus Palmöl und Ölsaaten) und Ethanol (aus Mais und Zuckerrohr) in den kommenden Jahren stark anwachsen wird. Zugleich werden die Industrienationen - zunächst halbherzig, später dann vielleicht etwas effektiver - dafür Sorge tragen, dass der Anbau dieser Öl-Ersatzrohstoffe auch aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes zumindest halbwegs vertretbar vonstatten geht. Mit der Schaffung der Renewable Transport Fuel Obligation" in Großbritannien, die ab 2011 zum Einsatz kommen und nachhaltige Produktions-Kriterien gewährleisten soll, wurde zumindest ein erster Schritt in diese Richtung getan.

Aus ökologischer Sicht erscheint der Einsatz von Sonnenenergie, Windkraft, Erdwärem und Wasserkraft vielleicht als bessere Alternative zum massenhaften Einsatz von Biokraftstoffen. Hier werden allerdings Äpfel mit Birnen verglichen. Denn die oben genannten Alternativen können allenfalls zur ökologischen Stromproduktion dienen. Zugleich fallen die damit gewinnbaren Energiemengen teilweise schwankend an und sind ihrem Aufkommen nach wenig berechenbar.

Weltweit wird aber weit mehr Primarenergie in Kraftfahrzeug-Motoren verbrannt als in Kraftwerken zur Stromerzeugung. Hierfür können nach wie vor nur Kraftstoffe mit einer hohen Energiedichte eingesetzt werden, die gleichzeitig speicherbar und gut transportierbar sind. Sämtliche Ersatztechnologien, die dazu führen könnten, dass Autos eines Tages etwa mit Sonnenenergie betrieben werden, sind von ihrer Einsatzreife noch weit entfernt. Insbesondere das Elektroauto oder die Wasserstoff-Speichertechnologie stecken noch in den Kinderschuhen und dürften sich in den kommenden Jahrzehnten kaum durchsetzen.

In der Tat kommen für den Einsatz in Verbrennungsmotoren und zur stationären Spitzenlast-Stromerzeugung unter den CO2-neutralen Energiequellen bisher nur die klassischen Biotreibstoffe in Frage. Deren Verbrauch wird deshalb in den kommenden Jahren massiv in die Höhe schnellen. Für die Biodieselerzeugung wiederum kommen zwar auch heimische Energiepflanzen in Betracht. Palmöl weist aber etwa gegenüber Rapsöl einen sechsfach höheren Energie-Ertrag pro Hektar auf. Im Vergleich zur Biodieselproduktion aus Sonnenblumen liegt dieser Faktor sogar bei über 8.

Zudem kommt die Palmölproduktion mit einem viel niedrigeren Düngemittel- und Pestizid-Einsatz aus. Außerdem betragen in den asiatischen Anbauländern Indonesien und Malaysia, wo der Großteil des weltweiten Palmöls gewonnen wird, nicht nur die Arbeitskosten, sondern auch die Preise für landwirtschaftliche Flächen im Vergleich zu Europa nur einen Bruchteil. Dies alles sind enorme Konkurrenzvorteile, auf die die asiatischen Plantagenbetreiber im Wettbewerb um die Energieproduktion der Zukunft verweisen können.

Mittelfristig orientierten Anlegern kann deshalb eine Investition in asiatische Plantagen-Unternehmen nur ans Herz gelegt werden. Mit dem S-BOX BNP Paribas Asian Plantation Performance-Index Zertifikat von BNP Paribas verfügen sie dafür über ein geeignetes Vehikel. Asiens Plantagen-Wirtschaft weist glänzende Wachstumsaussichten auf. Zudem hat auch dieses Segment in den letzten Wochen Abschläge hinnehmen müssen, so dass sich hier günstige Einstiegspreise ergeben haben. Dies stellt eine hervorragende Kaufchance dar, die möglicherweise so schnell nicht wieder kommt.

Verramscht werden die Titel der großen asiatischen Plantagen-Unternehmen allerdings auch derzeit nicht. Es handelt sich hier immerhin um Gesellschaften, die mit einem hohen Hebel von einem der nachhaltigsten Trends der vergangenen Jahre profitieren - dem Boom für agrarische Rohstoffe. Dieser dauert bereits seit einem guten Jahr an und hat sich zuletzt nochmals deutlich beschleunigt - und dies aller weltweiten Konjunkturrisiken und der amerikanischen Subprime-Krise zum Trotz.

Die Argumente für ein langfristiges Andauern dieser Aufwärtsbewegung liegen auf der Hand. Sie liegen in der enormen gestiegenen Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten aller Art begründet. Anleger mit einem langfristigen Horizont sollten hierin ein weiteres Potential jenseits der Palmöl-Notierungen sehen. Denn angesichts der weltweiten Ernährungslage dürfte der Wert landwirtschaftlicher Grundstücke - die ja nicht beliebig vermehrbar sind - in den kommenden Jahrzehnten ohnehin explodieren. Die asiatischen Plantagenbetreiber verfügen demnach neben ihrem Geschäftsmodell auch über eine beträchtliche Substanz, die sich dem Markt vielleicht erst in einigen Jahren vollkommen erschließen wird.

Das S-BOX BNP Paribas Asian Plantation Performance-Index Zertifikatvon BNP-Paribas bildet den S-BOX BNP Paribas Plantation Index ab. Es handelt sich um ein Open-End-Produkt. Der Index wird zweimal jährlich überprüft; der zugrundeliegende Basket kann bis auf 25 börsennotierte Unternehmen erweitert werden. Die Wertpapier-Kennnummer lautet BN1W3L.
 
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