Strategie:
In Anbetracht der relativ soliden Konjunkturperspektiven für 2016 und der vermutlich weiter anziehenden Rohstoffnachfrage scheint das aktuelle Preisniveau weiterhin deutlich zu niedrig. Die Wahrscheinlichkeit für den Ausfall von Produzenten (siehe Chart der Woche) ist zuletzt deutlich gestiegen. Mögliche Kürzungen auf der Angebotsseite könnten damit noch stärker als bislang erwartet ausfallen.
Performance:
Die Rohstoffpreise konnten sich gemessen am Bloomberg Commodity Index (Spot) nur leicht von ihren Jahrestiefs lösen.
Energie:
Geopolitische Themen beeinflussen die Ölmärkte derzeit nur am Rande. Der Ölmarkt bleibt weiterhin überversorgt, was auf den Preisen lastet. Das OPEC-Meeting am 04.12. dürfte hier allerdings auch keine Erleichterung bringen.
Edelmetalle:
Die Spekulanten sind derzeit wieder netto-short auf den Goldpreis positioniert. Im erwarteten Fall einer Leitzinsanhebung durch die Fed am 16. Dezember könnten deshalb Gewinnmitnahmen zu einer Verteuerung des Edelmetalls führen. Auch am Silbermarkt geben derzeit spekulative Kräfte den Ton an.
Basismetalle:
Die Preise der Basismetalle konnten sich in der Berichtswoche etwas erholen. Dazu beigetragen haben sicherlich Meldungen, wonach es in China zu vermehrten Aktionen auf der Angebotsseite kommt. So beraten die dortigen Nickelproduzenten heute über mögliche Kapazitätsanpassungen.
Bei den derzeitigen Nickelpreisen dürfte nahezu 75% der traditionell mit überdurchschnittlich hohen Kosten operierenden chinesischen Hütten rote Zahlen schreiben. In der Vorwoche gab es bereits eine konzertierte Aktion unter den chinesischen Zinkproduzenten. Schließlich appellierte die chinesische Aluminiumindustrie an die staatlichen Behörden, einen Teil des überschüssigen Angebotes aufzukaufen.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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