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Schwache Vorgaben vom Aktienmarkt

27.11.2007 | 10:57 Uhr | Weinberg, Eugen
Energie

Die Konjunktursorgen und die Angst vor weiterem Unheil im Finanzsektor haben sowohl die Aktien- als auch die Rohstoffmärkte gestern belastet. Der US-Einzelhandels-verband prognostiziert nun den geringsten Anstieg im Weihnachtgeschäft seit fünf Jahren, was für neuerliche Konjunkturangst am Markt sorgte. Rohöl der Sorte WTI verlor im Tagesverlauf knapp 1% und notiert heute Morgen um 97 USD, Brentöl knapp unter 95 USD. Wir gehen davon aus, dass die OPEC auf ihrem nächsten Treffen am 5. Dezember eine weitere Quotenerhöhung beschliessen wird, um das Risiko, mit dem überhöhten Ölpreis der Weltkonjunktur nachhaltigen Schaden zuzufügen, zu vermeiden.

Sogar der frühere Opponent einer Quoteanhebung, Iran, hat bestätigt, dass man bereit sei, die Produktion zu erhöhen falls nötig. Laut dem saudischen Ölminister Ali al-Naimi produziert Saudi Arabien derzeit 9 Mio. Barrel pro Tag, was deutlich über dem Tagesdurchschnitt von 8,6 Mio. Barrel der letzten Monate liegt. Auch Iraq, der nicht der Quotenbindung unterliegt, hat die Produktion zuletzt massiv ausgeweitet; im Vormonat ist die Produktion um 20% auf knapp 2,3 Mio. Barrel gestiegen und liegt somit nur rund 10% unter dem Vorkriegsniveau. Die Spekulanten zeigten sich in der Vorwoche wieder deutlich bullischer gesimmt. So steigen die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten an der NYMEX um 81% auf 49,84 Tsd. Kontrakte. Der Ölmarkt konnte sich in den vergangenen Wochen sehr gut von den anderen Industrierohstoffen abkoppeln. Ein Test der 100-USD-Marke ist in den kommenden Tagen weiterhin wahrscheinlich; mittelfristig sollte es aber zu einer signifikanten Korrektur kommen.

Erdgas musste gestern leicht abgeben und notiert heute Morgen 7,70 USD. Die Netto-Short-Positionen der Großspekulanten stiegen um 9,6 Tsd. Kontrakte auf 75,6 Tsd. Kontrakte. Im Vergleich zu Öl bleibt Erdgas weiterhin attraktiv bewertet.


Edelmetalle

Der Goldpreis musste gestern im Zuge des schwachen Gesamtmarktes seine Tagesgewinne wieder abgeben und notiert heute Morgen bei 826 USD. Unserer Meinung nach wird eine Konjunkturabschwächung in den USA zu weiter fallenden Zinsen sowie einer Fortsetzung der Dollarschwäche führen. Sowohl die niedrigen Realzinsen als auch ein schwacher US-Dollar sind für den Goldpreis sehr positiv. Die Korrektur der letzten Wochen führen wir hauptsächlich auf kurzfristige Spekulationen und die Liquiditätsbeschaffung zurück. Laut CFTC reduzierten sich die Netto-Long-Positionen der Großspekulanten im Wochenvergleich um 18,4 Tsd. Kontrakte auf 172,4 Tsd. Kontrakte. Die südafrikanische Elandsrand-Mine von Harmony sollte nach zwei Unfällen in den nächsten Tagen wieder zur vollen Produktion zurückkehren. Harmony rechnet für das Geschäftsjahr mit einem Ausfall von einem Fünftel der Produktion, da man das Geschäft in Australien sowie teure Minen in Afrika geschlossen hat.


Industriemetalle

Gestern teilte Novagold mit, dass alle Arbeiten auf dem Galore Creek Projekt, das sie gemeinsam mit Teck Cominco entwickeln, nun ruhen werden. Daraufhin hat die Aktie 50% verloren. Mit 1500 Millionen Tonnen Erzressourcen, die knapp 6,7 Millionen Tonnen Kupfer, 13,6 Mio. Unzen Gold enthalten, ist Galore Creek eines der größten unentwickelten Gold-Kupfer Projekte weltweit. Die massiven Kostenüberschreitungen und Verzögerungen sollten nach wie vor das Preisniveau bei Rohstoffen langfristig hoch halten.



Griffin Mining hat die Verkäufe von Zinkkonzentrat aus ihrer Mine in China für den Rest des Jahres eingestellt. Der Grund sind niedrige Zinkpreise, die unter anderem auf die Rückvergütung der Exportsteuer für Zinkexporte aus China zurückzuführen sind. Wir glauben, dass der Zinkpreis derzeit fundamental unterbewertet ist und rechnen in den kommenden Monaten mit eher steigenden Preisen.

Auch für Aluminium sind wir aufgrund der hohen Nachfrage aus China und dem massiven Kostendruck positiv gestimmt. Laut des Internationalen Aluminium Instituts (IAI) fielen die weltweiten Lagerbestände für das Metall im Oktober um 76.000 Tonnen.

Bei Blei sehen auch nach den massiven Verlusten der Vorwoche weiteren Korrekturbedarf. Per 22. November hatten laut LME-Statistik lediglich zwei Marktteilnehmer mehr als 90% der Blei-Warrants an der LME kontrolliert. Wir glauben, dass diese hohe Konzentration auf eine spekulative Überhitzung hindeutet und rechnen in Kürze mit fallenden Preisen. Auch Nickel und Kupfer sollten in den kommenden Wochen schwach bleiben. Die LME-Lagerbestände für Kupfer haben seit Anfang August über 80% zugelegt, die für Nickel haben sich mehr als verdreifacht.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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