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Industriemetalle: Alles doch nur Spekulation?

21.11.2007 | 10:19 Uhr | Weinberg, Eugen
Energie

Die Aufwärtsbewegung am Ölmarkt setzte sich wie von uns prognostiziert in Richtung 100 USD fort. Der Preis für Rohöl konnte angetrieben durch den Einbruch des US-Dollars gegen über dem Euro in den letzten 24 Stunden knapp 5% bzw. 4,50 USD gewinnen und notierte heute Morgen bereits bei 99,29 USD. Der Markt will scheinbar endlich eine dreistellige Ölnotierung sehen. Wir bleiben bei unserer Meinung und rechnen in den nächsten Tagen mit einem Preis von über 100 USD. Sollte dieses Niveau nachhaltig überwunden werden, könnten Trendfolger den Preis auch rasch in Richtung 105 USD treiben.

Der US-Dollar bleibt der wichtigste Signalgeber bei Öl und sollte daher auch in den nächsten Tagen besonders beobachtet werden. Heute Nachmittag werden die US-Öllagerdaten veröffentlicht. Der Markt rechnet bei den Rohöllagerbeständen mit einem Anstieg von 750 Tsd. Barrel im Wochenvergleich, nach Plus 2,814 Mio. in der Vorwoche. Bei den Benzinlagerdaten liegt die Konsensschätzung bei einem Anstieg um 950 Tsd. Barrel, nach 714 Tsd. Barrel in der Vorwoche.

Die Lagerbestände der Destillate dürften jedoch weiter zurückgehen; hier geht man nach einem Rückgang von 1,965 Mio. in der Vorwoche von einem Minus von 450 Tsd. Barrel aus. Pemex, der mexikanische Ölmonopolist, teilt mit, dass auf der beschädigten Bohrinsel im Golf von Mexiko, aus der seit dem 23. Oktober Öl und Gas austritt, abermals ein Feuer ausgebrochen ist. Die Plattform verfügt über eine Förderkapazität von 5.800 Barrel/Tag. Chinas Regierung wird die Raffinerien auffordern, mehr Treibstoff zu produzieren. Diese Anordnung sollte angesichts eines Ölpreises von knapp unter 100 USD zu einer Ausweitung der Verluste von China Petroleum & Chemical Corp. sowie PetroChina Co. führen. Um die Auswirkung des Preisanstiegs bei Energie auf die Inflation zu begrenzen, dürfen die Raffinerien ihre Kosten nicht einfach überwälzen.


Edelmetalle

Der Goldpreis konnte gestern knapp 4% zulegen und sich zum Handelschluss wieder über die psychologisch wichtige Marke von 800 USD retten. Die Korrektur der letzten Tage dürfte somit ihr Tief bei 773 USD gesehen haben. Die wichtigsten kursbestimmenden Faktoren waren hier der Wechselkurs EUR/USD sowie das neue Hoch beim Ölpreis. Die anhaltenden Probleme in der Finanzindustrie, sowie die Angst vor Inflation bieten ein nahezu perfektes Umfeld für Goldanlagen. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit einem neuen Anlauf in Richtung 850 USD.


Industriemetalle

Wir vermuten schon seit einiger Zeit, dass die Metallmärkte, insbesondere Blei, Nickel und Kupfer, von einigen wenigen Marktteilnehmern stark beeinflusst bzw. manipuliert werden. Die Aufsichtsbehörden CFTC und FSA sowie die Metallbörse LME haben in den letzten Tagen offensichtlich eine Untersuchung dieser Aktivitäten eingeleitet. Dies führte vermutlich zu großem Liquidationszwang seitens der Spekulanten, da diese bei einer Untersuchung nicht im Markt gefangen sein wollen. Damit erklären sich auch die massiven Kurssprünge bei den einzelnen Metallen. Der dreistündige Ausfall des Handelssystems LME-Select, welches für den OTC-Markt die Referenzpreise liefert, sowie Gerüchte über einen großen Hedge-Fonds mit Schieflagen bei einigen Metallen heizten die Lage zusätzlich an. Zink ist gestern zwischenzeitlich bis auf 2250 USD eingebrochen, um kurz darauf bereits wieder 6% höher zu stehen; Kupfer konnte gestern ebenfalls fast 4% vom Tagestief zulegen.



Chile, der weltgrößte Kupferproduzent, wurde gestern von einem erneuten Erdbeben erschüttert. Das Beben hatte sein Zentrum vor der Küste der Provinz Antofagasta, dem wichtigsten chilenischen Bergbaugebiet. Es sind jedoch keine Schäden durch das Beben bekannt. Kupfer verliert heute Morgen wieder über 160 USD.

Die globale Aluminiumproduktion (ex China) stieg laut IAI im Oktober im Monatsvergleich um 2,8% auf 3,27 Mio. Tonnen. Die Produktion in China, dem weltgrößten Produzentenland, stieg im gleichen Zeitraum um 1,5% auf 1,14 Mio. Tonnen. Aluminium ging leicht fester aus dem Handel. Wir bleiben vor allem angesichts der anhaltend hohen Energiepreise weiterhin positiv gestimmt.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
 
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